Solange wir dem Fehler in unserem Sprachgebrauch aufsitzen, das Wort “Geld” mit konventionellen Währungen – in unserem Fall also dem Euro – gleichzusetzen, werden menschliche Werte sich leider einen anderen Ausdruck suchen müssen.

Geld ist eine abstrakt Idee, die erst durch Währungen in ganz unterschiedlichen Formen ihre real-weltliche Umsetzung findet. Die grundlegende Idee des Geldes ist dabei wertneutral, oder besser: werte-agnostisch. Allgemein gehalten ist Geld erstmal nur ein Einheitensystem, das die Zusammenarbeit von Menschen fördert. Dabei ist aber noch nicht gesagt, um welche Art der Zusammenarbeit es sich handeln soll: mit welchen Zielen, auf Grundlage welcher gemeinsamen Werte, in welcher Gruppe von Menschen.

Erst in der Planung, institutionellen Einbettung und schließlich der Herausgabe von konkreten Währungen werden diese Gestaltungselemente manifest – auch wenn die entsprechenden Fragen dazu allzu selten explizit gestellt und partizipatorisch beantwortet werden.

Unsere heute extrem ausgeprägte Währungs-Monokultur und die Besetzung aller Entscheidungsräume in “Geldfragen” durch konventionelle Ökonomen und Vertretern der Bankenlobby führen zu einem Tunnelblick, der uns die Gestaltungsmöglichkeiten von Geld und Währungen vergessen lässt. Und die Art, wie der Euro oder die übrigen modernen Nationalwährungen umgesetzt sind, wird unsere Wirtschaft und Gesellschaft nur immer weiter von menschlichen Werten entfremden. Soziale Ungleichgewichte, Umweltzerstörung, Finanzkrisen – im konventionellen Währungs-Design ist das leider alles vorprogrammiert. Aber Geld geht auch anders! Komplementäre Währungen helfen sowohl unseren kollektiven blinden Fleck zu verkleinern als auch Wirtschaft wieder so zu diversifizieren, wie es unseren mannigfaltigen menschlichen Werten und Zielen angemessen ist.

(Dieser Artikel erschien zuerst im Evolve Magazin 3/2019 „Was Geld mit uns macht – Fluch und Segen einer menschlichen Erfindung“, Seite 73. Die dieser Position zugrundeliegende Doktorarbeit (auf Englisch) kann hier als PDF heruntergeladen werden)

Wie durch die Monetative berichtet, hat „das Bundesverwaltungsgericht in einer Entscheidung betont, dass öffentliche Stellen Bargeld zur Bezahlung entgegennehmen müssen. Die Frage wurde aber noch dem EuGH in Luxemburg vorgelegt – und dazu hat Rechtsanwalt Carlos A. Gebauer jetzt eine Stellungnahme erarbeitet, die insbesondere darauf eingeht, dass Bargeld nicht aus Zufall als alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel festgelegt wurde. Vielmehr sollte dies den Zweck erfüllen, unserem Geld einen Anker zu geben, den es nach der Abkehr von der Goldbindung rechtlich benötigte. Leider hat sich das Geld von unserer Rechtsordnung immer weiter entfernt – dankenswerterweise hat uns das Bundesverwaltungsgericht daran erinnert, dass die Rechtsordnung auch beim Geld gilt! Lesen Sie die Stellungnahme Gebauers hier.“

Solange wir dem Fehler in unserem Sprachgebrauch aufsitzen, das Wort “Geld” mit konventionellen Währungen – in unserem Fall also dem Euro – gleichzusetzen, werden menschliche Werte sich leider einen anderen Ausdruck suchen müssen.

Geld ist eine abstrakt Idee, die erst durch Währungen in ganz unterschiedlichen Formen ihre real-weltliche Umsetzung findet. Die grundlegende Idee des Geldes ist dabei wertneutral, oder besser: werte-agnostisch. Allgemein gehalten ist Geld erstmal nur ein Einheitensystem, das die Zusammenarbeit von Menschen fördert. Dabei ist aber noch nicht gesagt, um welche Art der Zusammenarbeit es sich handeln soll: mit welchen Zielen, auf Grundlage welcher gemeinsamen Werte, in welcher Gruppe von Menschen.

Erst in der Planung, institutionellen Einbettung und schließlich der Herausgabe von konkreten Währungen werden diese Gestaltungselemente manifest – auch wenn die entsprechenden Fragen dazu allzu selten explizit gestellt und partizipatorisch beantwortet werden.

Unsere heute extrem ausgeprägte Währungs-Monokultur und die Besetzung aller Entscheidungsräume in “Geldfragen” durch konventionelle Ökonomen und Vertretern der Bankenlobby führen zu einem Tunnelblick, der uns die Gestaltungsmöglichkeiten von Geld und Währungen vergessen lässt. Und die Art, wie der Euro oder die übrigen modernen Nationalwährungen umgesetzt sind, wird unsere Wirtschaft und Gesellschaft nur immer weiter von menschlichen Werten entfremden. Soziale Ungleichgewichte, Umweltzerstörung, Finanzkrisen – im konventionellen Währungs-Design ist das leider alles vorprogrammiert. Aber Geld geht auch anders! Komplementäre Währungen helfen sowohl unseren kollektiven blinden Fleck zu verkleinern als auch Wirtschaft wieder so zu diversifizieren, wie es unseren mannigfaltigen menschlichen Werten und Zielen angemessen ist.

(Dieser Artikel erschien zuerst im Evolve Magazin 3/2019 „Was Geld mit uns macht – Fluch und Segen einer menschlichen Erfindung“, Seite 73. Die dieser Position zugrundeliegende Doktorarbeit (auf Englisch) kann hier als PDF heruntergeladen werden)

Das Wohlstandsversprechen ist die starke, bindende Kraft der Europäischen Union. Es hält die EU zusammen. Gerade in der östlichen und südlichen Peripherie Europas muss sich dieses Versprechen beweisen. Und doch sind die Unterschiede zwischen armen und reichen Ländern enorm. Wie sich das ändern lässt, ist die große Frage.

Unser Netzwerkmitglied Prof. Helge Peukert fordert Umverteilungsmechanismen für den sozialen Ausgleich in Europa. Prof. Aloys Prinz sieht als Basis für nachhaltigen Wohlstand vor allem solide Finanzen.
Das Interview beginnt ab Minute 17:10

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Im Rahmen der Ringvorlesung „Finanzkrisen und Geldsysteme“ wird Kathrin Latsch einen Gastvortrag zum Thema „Währungsordnungen in der Postwachstumsökonomie“ halten, in dem sie auch Beispiele von Komplementärwährungen vorstellen wird wie Regionalwährungen, Zeit-Tauschsysteme, Bartersysteme und Kryptowährungen.

Der Gastvortrag findet am 8. Mai von 14 bis 16 Uhr statt.

Der Ort ist:
Hörsaal D
FU Berlin, Henry-Ford-Bau
Garystraße 35
14195 Berlin

Der Vorsitzende der österreichischen Organisation „Provollgeld“, Dr. Raimund Dietz, diskutiert am 29. April 2019 um 19:00 Uhr im österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum mit Herrn Dr. Beat Weber von der Österreichischen Nationalbank über das Vollgeldkonzept als Alternative zum bestehenden System der Geldschöpfung durch private Banken.

Dr. Beat Weber ist bei der OeNB in der Abteilung für Integrationsangelegenheiten und Internationale Finanzorganisationen tätig und somit ein mehr als kompetenter  Vertreter der österreichischen Zentralbank, der sich der Diskussion stellt!

Ort der Veranstaltung: Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum, Vogelsanggasse 36, 1040 Wien. (Nähe Matzleinsdorfer Platz)

Mehr Informationen und Kontakt auf der Webseite von Provollgeld Austria

Vor einigen Monaten ist ein neues «Working Paper»1 des Internationalen Währungsfonds (IWF) erschienen, das sich mit der Frage befasst, ob man das Bargeld vom elektronischen Geld trennen könnte. Es geht dabei um ein Problem, dass die Zentralbanken identifiziert haben, als sie begannen, negative Zinsen in der Geldpolitik einzuführen. Dabei können zwar elektronische gespeicherte Vermögen auf Konten mit einem Minuszins belastet werden, nicht jedoch Bargeld, das in den Händen der Besitzer seinen Nennwert behält. Es scheint deshalb attraktiv zu sein, große Beträge in Bargeld zu horten, um damit einen Wertverlust zu vermeiden. Dadurch würde aber das Ziel der Zentralbankpolitik gestört, die durch die negativen Zinsen die Geldbesitzer dazu forcieren will, ihr Geld nicht auf Konten zu bunkern. Bargeld böte also eine Ausweichmöglichkeit und verminderte die Wirksamkeit der negativen Zinsen. Man stellt sich vor, dass bei einer weiteren Senkung der Negativzinsen immer mehr Personen «ins Bargeld flüchten würden» und damit die gewünschte Wirkung der Minuszinsen ausbleibt. Dieser Punkt wird nun auch aus Seite der Zentralbanken als ein weiterer gewichtiger Grund für eine mögliche Abschaffung des Bargeldes aufgeführt. Dies befeuert natürlich nochmals die machtpolitisch geprägte Debatte zur Bargeldabschaffung, die Tobias Plettenbacher bereits 2016 sehr umfassend beschreibt (siehe seinen Artikel hier auf Monneta)2.

Der Vorschlag, den die beiden IWF-Autorinnen, Katrin Assenmacher und Signe Krogstrup nun entwickelt haben, ist eine Trennung des Bargeldes vom Kontogeld (Giralgeld). Das Bargeld soll dabei als quasi eigenständige Parallelwährung geführt werden mit einer den Negativzinsen auf Kontogeld entsprechenden Entwertung. Die Autorinnen schlagen vor, dass die Zentralbank die nationale Währung in zwei Währungen aufteilen würde, in «Cash» (Bargeld) und «Reserves», also elektronisches Geld oder Kontogeld. Ein Negativzins würde nun auch für Bargeld gelten und zwar so, dass beim Rücktausch in elektronisches Geld, dieses weniger Wert wäre. Das bedeutet zum Beispiel: Wenn ich also bei einem Zins von -3% meine 100 € Bargeld nach einem Jahr auf mein Konto einzahlen würde, schriebe man mir dort nur 97 € gut. Das Bargeld, ich bezeichne es ab jetzt mit der Währungseinheit B€, würde also gegenüber dem Kontogeld (€) laufend abgewertet. Das hätte zur Folge, dass die Preise in zwei Währungen angeschrieben werden müssten: Das Theaterticket kostet dann z.B. 25 € bei Zahlung mit der Karte oder 29.95 B€ bei Barzahlung. Der Preisunterschied steigt, je länger eine Minuszinsphase andauert. Falls die Zentralbank die Phase mit negativen Zinsen beendet, solle sich die Situation umkehren lassen und das Bargeld würde langsam wieder an Wert gewinnen, bis nach einiger Zeit wieder Parität erreicht wäre. Diese Idee ist soweit sehr interessant und theoretisch-finanztechnisch vielleicht durchführbar. Zweipreisigkeit im Handel und in den Geschäften lässt sich lösen, insbesondere weil sofort klar ist, welche der beiden Währungen bevorzugt wird, nämlich die Kontowährung, die weiterhin als Wertmaßstab dient.

Obwohl es an sich positiv ist, dass man sich auf übergeordneter IWF-Ebene damit beschäftigt, wie man Bargeld weiterhin erhalten könnte, entgegen der laufenden Abschaffungskampagnen der Zahlungsdienstleister und Grossbanken, bin ich sehr kritisch, was die Details angeht.

Als Ausgangslage wofür braucht es überhaupt (noch) Bargeld, werden drei aktuelle Funktionen in der heutigen Gesellschaft genannt3:

  1. Schlüsselrolle im Detailhandel
  2. Hortung von Banknoten als Sparvermögen
  3. Benutzung als Mittel zur Steuerhinterziehung und für illegale Aktivitäten

Konkret werden damit also ein halbwegs positiver ein als negativ angesehener und ein total negativer Punkt als Grund für Bargeld genannt. Diese schwache und voreingenommene Analyse stammt eigentlich von Kenneth Rogoff, einem erklärten Bargeldabschaffer und enthält bereits mehr Vorurteil, als Realität. Im IWF-Papier werden dann später wenigstens noch zwei positive „Zusatzvorteile“ des Bargeldes genannt:

  1. Anonymität: Schutz der Privatsphäre
  2. Energieunabhängigkeit: Wenig Beeinträchtigung bei Strom- und Netzausfällen, Schutz vor Elektronischen Problemen inkl. Viren

Trotzdem ist das für eine echte Analyse der Funktionen und Vor- und Nachteile von Bargeld außerordentlich schwach. Ganz entscheidende Punkte fehlen. Ich will hier nur vier Grundfunktionen nennen, die Bargeld im Moment in unserem Geld- und Wirtschaftssystem erfüllt:

  1. Bargeld, d.h. Münzen und Noten bilden nach wie vor die Grundlagen unserer Währungsordnung, da nur sie die echte staatliche (resp. überstaatliche beim Euro) Währung darstellen, die auch von allen benutzt werden kann (Giro-Zentralbankgeld können nur Banken verwenden).
  2. Bargeld stellt denjenigen Teil der Geldmenge dar, der „unverschwindbar“ ist, weil er schuldenfrei in Umlauf gebracht wurde (oder hätte gebracht werden können). Alles Bankengirogeld kann „verschwinden“, denn das bei der Kreditgewährung der Geschäftsbanken geschaffene Geld muss gelöscht werden, sobald Kredite zurückgezahlt werden. Deshalb ist Bargeld ein wichtiger Stabilisator der Geldmenge.
  3. Bargeld ist universell zugänglich. Jeder kann Bargeld entgegennehmen, verwalten oder ausgeben. Giralgeld dagegen bedingt einen Zugang zu einem Zahlungsdienstleister, der diesen auch verweigern kann oder der durch Kosten/Gebühren de facto Menschen ausschließen kann. Bargeld ist also ein demokratischeres Geld, als Giralgeld.
  4. Bargeld ist Volksgeld: Während die unteren Schichten der Gesellschaft einen Großteil (in gewissen Fällen wie z.B. Obdachlosen oder Bettler 100%) ihrer Lebensbedürfnisse mit Bargeld decken, sinkt dieser Anteil bei den Reichen auf nahe 0% ab (sie haben immer ein breites Portefeuille von Zahl- und Kreditkarten).

Durch Übernahme der negativen Punkte b) und c) und dem vollständigen Fehlen der Punkte 1)-4), wie in der Analyse des IWF kommt man auf eine kaum zutreffende Ausgangslage zuungunsten des Bargeldes. Damit wird auch der Lösungsvorschlag schon fraglich.

Ein weiterer Punkt im Artikel ist ungenau. Es geht nicht darum, die bestehende Währung zu teilen und ein paralleles System einzurichten, sondern lediglich darum, die bisher schon bestehende Parallelität von Zentralbankgeld und Geschäftsbanken-Giralgeld zu verändern.4 Sind heute alle drei Formen konventioneller Währungen (Bargeld, Giralgeld und Zentralbankreserven) insofern gleichwertig, als dass sie sich 1:1 tauschen lassen, würde diese Parität mit Vorschlag der IWF Autoren aufgehoben.

Dann ist die ganze Idee auch noch völlig aus dem Central-Banking-Standpunkt gedacht. Bargeld würde nämlich durch diese Abwertung in der Praxis als eine unzuverlässige Währung wahrgenommen, die laufend an Wert verliert, wogegen das Giralgeld die alleinige Funktion des Wertmaßstabes bekäme.

Die Diskrepanz der beiden Kurse würde sich dazu über die Zeit immer weiter ausweiten. Bei -3% Zins hätte ein Produkt vom Wert 100€ folgende Preise (ohne Inflation):

Startpreis: 100€ oder 100 B€ (Bargeld-Euro)

Nach 1 Jahr:  100€ oder 103 B€

Nach 5 Jahren: 100€ oder 115.93 B€

Nach 10 Jahren: 100€ oder 134.39 B€

etc.

Das hieße, der B€ würde im Blick des Verbrauchers zu einer inflationären „Weichwährung“, die man versuchen würde zu vermeiden. Resultat: Der Umbau zur sowieso gewünschten bargeldlosen Gesellschaft (cashless society) würde damit beschleunigt.

Zudem war es gerade auch Silvio Gesells Idee Preisstabilität zu schaffen und nicht durch eine Preiserhöhung (de facto Inflation) eine Pseudo-Geldentwertung zu erreichen. Er wollte durch eine echte Geldentwertung die Übermacht des Geldes gegenüber den Waren reduzieren. Das vorgeschlagene System erfüllt dies nicht.

Weitere wichtige Punkte, warum die vorgeschlagene Idee eine Lösung für ein falsches Problem liefert und damit nicht weiterhilft:

  • Die Hortung von Bargeld ist heute verglichen mit der Hortung von Giralgeld ein marginales Problem. Wie Beispiel Schweiz zeigt, ist die Bargeldhortung sogar bei -0.75% Negativzins immer noch unbedeutend.
  • Die Behauptung, dass stärkere Negativzinsen mit der Flucht ins Bargeld vollständig kompensiert würden, ist nicht wahrscheinlich, dazu ist z.B. der Umgang mit Bargeld für große Summen schlicht zu kompliziert.
  • Das Grundproblem, warum überhaupt Negativzinsen eingeführt wurden, liegt nicht im Konsumgeld- und Realwirtschaftskreislauf, wo Bargeld überwiegt, sondern zum allergrössten Teil in der Finanzwirtschaft. Diese wird mittels Quantitative Easing (QE) aber gerade mit Geld geflutet, das sie nicht realwirtschaftlich verwendet. Hier liegt das eigentliche Hortungsproblem, das um Dimensionen grösser ist, als beim Bargeld. Der Vorschlag setzt also völlig am falschen Ort an und kann so keinesfalls die gewünschte Wirkung erzielen.

Last but not least: Wie bereits oben gesagt stellt Bargeld die Basis unseres Währungssystems und garantiert einen vielleicht entscheidenden Teil der (Noch-)Stabilität für die Wirtschaft. Die hochdekorierten Experten der Finanzwelt missachten dies vollständig. Die über Nacht Beinahe-Abschaffung des Bargeldes in Indien zeigte bereits deutlich, wohin diese verkehrte Vorstellung führt: Die Außerverkehrssetzung der 1000 und 500 Rupie Scheine, die 86% der Indischen Bargeldmenge ausmachten, hat die Wirtschaft massiv einbrechen lassen und viele Kleinsparer, die sich so z.B. ihre Altersvorsorge angespart hatten, faktisch enteignet. Diese Aktion wird also langfristig weitere negative Folgen haben und hat gerade nicht die angezielten Geldwäscher und den Schwarzmarkt am meisten getroffen, sondern die Unterschichten, die sich in den letzten Jahren langsam einen etwas besseren Stand erkämpft hatten.5 Das indische Wirtschaftssystem ist dabei geschwächt und nicht gestärkt worden.

Die Ausrichtung auch des IWF auf das falsche Problem «Bargeld», befeuert die Diskussion mit einem Ablenkungsmanöver und verhindert, dass endlich Klartext zum Finanzcasino, zu Steuerparadiesen zu Hedgefonds, zu all den toxischen schädlichen Produkten und insbesondere auch zur gefährlichen QE-Strategie gesprochen wird, bei denen dringender Handlungsbedarf bestünde. Statt das Heft in die Hand zu nehmen, das Machtproblem anzusprechen und z.B. durch 100%-Money oder Vollgeld die Souveränität der Zentralbanken über das Geld wiederherzustellen, wird der letzte Rest von staatlicher Geldhoheit weiter unter Beschuss genommen. Beim Bargeld anzusetzen löst keines der bestehenden massiven Systemprobleme, sondern hilft dabei, die verbleibende Stabilität des Systems weiter zu untergraben und kann damit nur noch schneller einen totalen Kollaps herbeiführen.

 

 

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Direkt zu den folgenden Fragen im Interview springen:

Frage 1: Welche Philosophie steckt hinter dem WIR-System?

Frage 2: Gibt es Solidarität in der WIR-Genossenschaft?

Frage 3: Gibt es auch Nachteile?

Frage 4: Wie hat die Digitalisierung die Kommunikation verändert?

Frage 5a: Welches waren wichtige Meilensteine in der Geschichte der WIR-Bank 1934 – 36?

Frage 5b: Entwicklung der WIR-Bank 1940

Frage 5c: Entwicklung der WIR-Bank 1948

Frage 5d: Entwicklung der WIR-Bank 1958

Frage 5e: Entwicklung der WIR-Bank 1973

Frage 5f: Entwicklung der WIR-Bank 1992

Frage 5g: Entwicklung der WIR-Bank 1995-1998

Frage 5h: Entwicklung der WIR-Bank 2000

Frage 6: Gibt es ein Erfolgsgeheimnis des WIR-Systems?

Frage 7: Ist der WIR-Wirtschaftsring ein geschlossener Kreis?

Frage 8: Was für Menschen sind die Mitglieder der WIR-Genossenschaft?

Frage 9: Wie hat sich die Finanzkrise 2008 auf die WIR-Bank ausgewirkt?

Frage 10: Könnte ein WIR-System den Euro-Krisenländern nützen?

Frage 11: Kann man das WIR-System auch in anderen EU-Regionen anwenden?

Frage 12: Was sind Ihre Hoffnungen im Bezug auf komplementäre Geldsysteme?

Frage 13: Was kann man aus dem WIR-System lernen?

Frage 14: Was bewirkt das WIR Geld?

Frage 15: Was wünschen Sie sich?

 

 

 

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Frage 2: Gibt es Solidarität in der WIR-Genossenschaft?

Frage 3: Gibt es auch Nachteile?

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Frage 5b: Entwicklung der WIR-Bank 1940

Frage 5c: Entwicklung der WIR-Bank 1948

Frage 5d: Entwicklung der WIR-Bank 1958

Frage 5e: Entwicklung der WIR-Bank 1973

Frage 5f: Entwicklung der WIR-Bank 1992

Frage 5g: Entwicklung der WIR-Bank 1995-1998

Frage 5h: Entwicklung der WIR-Bank 2000

Frage 6: Gibt es ein Erfolgsgeheimnis des WIR-Systems?

Frage 7: Ist der WIR-Wirtschaftsring ein geschlossener Kreis?

Frage 8: Was für Menschen sind die Mitglieder der WIR-Genossenschaft?

Frage 9: Wie hat sich die Finanzkrise 2008 auf die WIR-Bank ausgewirkt?

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Frage 1: Welche Philosophie steckt hinter dem WIR-System?

Frage 2: Gibt es Solidarität in der WIR-Genossenschaft?

Frage 3: Gibt es auch Nachteile?

Frage 4: Wie hat die Digitalisierung die Kommunikation verändert?

Frage 5a: Welches waren wichtige Meilensteine in der Geschichte der WIR-Bank 1934 – 36?

Frage 5b: Entwicklung der WIR-Bank 1940

Frage 5c: Entwicklung der WIR-Bank 1948

Frage 5d: Entwicklung der WIR-Bank 1958

Frage 5e: Entwicklung der WIR-Bank 1973

Frage 5f: Entwicklung der WIR-Bank 1992

Frage 5g: Entwicklung der WIR-Bank 1995-1998

Frage 5h: Entwicklung der WIR-Bank 2000

Frage 6: Gibt es ein Erfolgsgeheimnis des WIR-Systems?

Frage 7: Ist der WIR-Wirtschaftsring ein geschlossener Kreis?

Frage 8: Was für Menschen sind die Mitglieder der WIR-Genossenschaft?

Frage 9: Wie hat sich die Finanzkrise 2008 auf die WIR-Bank ausgewirkt?

Frage 10: Könnte ein WIR-System den Euro-Krisenländern nützen?

Frage 11: Kann man das WIR-System auch in anderen EU-Regionen anwenden?

Frage 12: Was sind Ihre Hoffnungen im Bezug auf komplementäre Geldsysteme?

Frage 13: Was kann man aus dem WIR-System lernen?

Frage 14: Was bewirkt das WIR Geld?

Frage 15: Was wünschen Sie sich?