Vom 7. – 9. Oktober 2022 veranstaltet Monetative e.V. wieder nach einem Jahr Pause ein Vollgeld-Wochenende für Austausch und Vernetzung, inhaltliche Diskussionen sowie die Entwicklung von Kampagnen und Projekten zum Thema Geldreform. Dieses Jahr soll während des Wochenendes schwerpunktmäßig die Neuausrichtung des Verein diskutiert werden.

Das Wochenende ist wie folgt strukturiert:

Freitag, 07. Oktober (19 Uhr):
Gemeinsames Abendessen im Restaurant zum Kennenlernen und Austausch (Details werden noch bekannt gegeben)

Samstag, 08. Oktober (10–19 Uhr):
Workshops zu verschiedenen Themen rund um Geld und die Vereinstätigkeiten.

Bisher sind folgende Workshops geplant:
Bastian Meyer-Brühl – Kritik zum Buch von Hans Werner Sinn „Die wundersame Geldvermehrung“ insbesondere zum Geldschöpfungsmultiplikator.

Sonntag, 09. Oktober (10-13 Uhr):
Am Sonntag findet dann die offizielle Monetative-Mitgliederversammlung mit Neuwahl des Vorstands sowie Jahres- und Finanzbericht statt.

WO? Galerie Gondwana, Merseburger Str. 14, 10823 Berlin

Auch Nicht-Vereinsmitglieder sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.
Die Teilnahme ist kostenlos, aber Monetative e.V. freut sich über Spenden zur Unterstützung der Vereinsarbeit.

 

Für die Teilnahme füllen Sie bitte das Teilnahmeformular aus.

Das DezernatZukunft präsentiert Stefan Eich von der Georgetown Universität. Sein druckfrisch-erschienenes Buch: “The Currency of Politics: The Political Theory of Money from Aristotle to Keynes” (Princeton University Press, May 2022), möchten sie zum Anlass nehmen, um sowohl über die historische Rolle von Geldsystemen als politische Institutionen zu diskutieren, als auch über die zukünftigen Möglichkeiten Geldsysteme zu demokratisieren.

Stefan ist Assistenzprofessor für Politische Theorie im Department für Regierungslehre an der Georgetown University in Washington DC. Seine Forschungsschwerpunkte sind politische Theorie und die Geschichte des politischen Denkens, insbesondere die politische Theorie des Geldes.

Mehr Information hier.

Anmeldung und Registrierung (Zoom) hier.

Die Hochschulgruppe Talking Economics lädt zu einem Vortrag über Schattenbanken und einer anschließenden Diskussion mit Michael Peters ein. Er ist Referent für Finanzmärkte bei der Bürgerbewegung Finanzwende, einer NGO, die sich für faire, stabile und nahhaltige Finanzmärkte einsetzt und ein zentrales Gegengewicht zur Finanzlobby darstellt. 

Risiken des aktuellen Finanzsystems

Sie haben von Schattenbanken noch nichts gehört? Dabei spielen sie in unserer Gesellschaft und Wirtschaft eine zentrale Rolle! Als Schattenbanken werden Akteure bezeichnet, die bankenähnliche Funktionen ausüben, aber keine Banken sind. BlackRock, der weltweit größte Vermögensverwalter, gilt als einer der prominentesten Vertreter dieser Zunft. In den letzten Jahren hat ihre Bedeutung stetig zugenommen, jedoch unterliegen sie an vielen Stellen nicht den Vorgaben, die für Banken gelten. Durch ihre systemische Bedeutung und zunehmende Machtkonzentration stellen Schattenbanken ein Risiko für die Stabilität des Finanzsystems sowie die Kontinuität der sozial-ökologischen Transformation dar. 

Trotz ihrer großen Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft wird Schattenbanken im sozialwissenschaftlichen Hochschulalltag bisher nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Daher möchten wir durch unsere Veranstaltung auf das Thema aufmerksam machen, eine Einführung in die Funktionsweise und Bedeutung dieser Akteure liefern und mit euch mögliche Regulierungsoptionen diskutieren

 

Veranstaltungsdetails

Wann?                 Dienstag, 24.05 / 18:00-20:00 Uhr  

Wo?                      Hörsaal F4 (Fürstenberghaus), Domplatz 20-22, Münster oder per ZOOM . 


Mehr Informationen erhalten Sie auf der Website der Universität Münster.

weltgewandt. Institut für interkulturelle politische Bildung e.V. veranstaltet am Donnerstag, 19. Mai 2022 eine internationale Begegnung zur Vorstellung einer Lernplattform zur politisch-ökonomischen Bildung, die im Ergebnis der europäischen Kooperation „Frischer Wind für die Ökonomie“ entstanden ist. Dies wird verbunden mit der Diskussion eines aktuellen wirtschaftspolitischen Themas, der Einführung eines Digitalen Euro, wie ihn die Europäische Zentralbank derzeit plant. Dazu wurden Referenten unterschiedlicher ökonomischer Lehrmeinungen eingeladen. Eine Übersetzung ins Englische wird angeboten. Der Eintritt ist frei.

Mehr Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer und der Einladung

Der Abend im Überblick:

  • 18.00 – 18.30 Uhr: Präsentation der Lernplattform
  • 18.30 – 19.00 Uhr: „Ökonomisches Speed dating“
  • 19.00 – 20.30 Uhr: Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligung: Der Digitale Euro: Fluch oder Segen?
  • 20.30 – 21.30 Uhr: Kulinarische Häppchen zum Ausklang

Lernplattform

Wirtschaftliche Fragen bestimmen das Leben von Bürger/innen, doch wirtschaftliche Fragen werden in der Erwachsenenbildung allenfalls selten debattiert. Dem soll durch die Lernplattform Abhilfe geschaffen werden. Sie wurde für Akteure der Erwachsenenbildung und interessierte Bürgerinnen und Bürger entwickelt. Das Portal umfasst Beiträge von Kolleg/innen aus sieben Ländern zu Themen wie soziale Ungleichheit, Steuern, ökonomische Schulen, Strategien der Krisenbewältigung, Geld und die Modern Monetary Theory, Schulden und der globale Süden, Klima und Wirtschaft, Wachstum und Nachhaltigkeit, Feministische Ökonomie und weitere. Sie enthalten Kurzversionen für den schnellen Einstieg und Langfassungen für Tieftaucher/innen. Die didaktischen Teile bieten Übungen für die Bildungsarbeit mit Gruppen. Interaktive Übungen laden zum Selbstlernen ein; Chat- und Forumsfunktion ermöglichen das Kommentieren und den Austausch.

Podiumsdiskussion

Unter dem Titel „Der Digitale Euro: Fluch oder Segen?“ diskutieren Dirk Schrade, Deputy Director General, Payments and Settlement Systems von der Deutschen Bundesbank, Dr. Norbert Häring, Handelsblatt und Dr. Dirk Ehnts, Pufendorf- Gesellschaft, über die Pläne, ein digitales Zentralbankkonto für alle Bürger/innen einzurichten. Obwohl es von der EZB so nicht kommuniziert wird, wird erwartet, dass dies in den nächsten Jahren das Bargeld ersetzen wird. Ein Grund zur Sorge? Erleichtern doch die kontaktlose, hygienische Geldkarte, Smartwatch, diverse Apps, „kassenloses Einkaufen“ und weitere Neuerungen das Bezahlen.

  • Doch was überhaupt ist Geld?
  • Wie wird es geschaffen?
  • Und welche Rolle kommt der Zentralbank in einer Wirtschaft zu?
  • Welche Auswirkungen hat deren Politik für die Bürger/innen?
  • Wie kann ein „Update“ von Demokratie gelingen – in Zeiten der Digitalisierung des Geldes?

Die Diskussion mit Publikumsbeteiligung geht über in die Verkostung kulinarischer Häppchen am Buffet. Zwischen den Veranstaltungsteilen können die Veranstaltungsbesucher/innen über ein „Ökonomisches Speed dating“ in Austausch kommen.

Moderiert wird der Abend von Sophia Bickhardt, Projektleiterin von weltgewandt e.V.


Ort: Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek, Bizetstr. 41, 13088 Berlin-Weißensee
Zeit: Donnerstag, 19.05. 2022, 18-21.30 Uhr

Eine Veranstaltung von weltgewandt. Institut für interkulturelle politische Bildung in Kooperation mit der Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek, gefördert vom Programm Erasmus+ der Europäischen Union.

Kontakt:
weltgewandt. Institut für interkulturelle politische Bildung e.V. Sophia Bickhardt
Tel.: +49 (0)30 22808235
E-Mail: info@weltgewandt-ev.de, Website: www.weltgewandt-ev.de, Facebook: @weltgewandt.polis
WhatsApp / Telegram: +49 (0)176 29930406

Following increasing demand to involve civil society in the discussion about the digital euro, the ECB would like to announce that their next civil society seminar on 13 June will be dedicated to the digital euro.

Evelien Witlox, Programme Manager of the digital euro project, and Jürgen Schaaf, Adviser in our Directorate General Market Infrastructure & Payments will join the event to present the progress with the ongoing investigation phase and to hear your views on the potential digital euro.

Block your calendars for 13 June 2022 at 15:00 CET. Formal invitations and registration details to follow.

More information at: https://www.ecb.europa.eu/paym/digital_euro/html/index.en.html

“Complementary Currency Systems Bridging Communities”

27-29 October 2022, Sofia, Bulgaria

Organised by

  1. University of National and Word Economy:
    • Institute of Economics and Politics (UNWE, Sofia, Bulgaria)
    • Monetary and Economic Research Center (UNWE, Sofia, Bulgaria)
  2. Research Association on Monetary Innovation and Community and Complementary Currency Systems (RAMICS)
  3. New Bulgarian University (NBU, Sofia, Bulgaria)
  4. VUZF’s Laboratory for Applied Scientific Research (VUZF, Sofia, Bulgaria)

in partnerschip with monneta.org

More information and practical links here.

Screen Shot 2020-09-07 at 11.39.55

 

„Was wäre, wenn wir die Zukunft des Geldes neu gestalten?“

DialogRaumGeld Konvent in Augsburg vom 22. – 24. Mai 2022.
Wie kann ein neuer Umgang mit Geld einen gesellschaftlichen Wertewandel herbeiführen, der Wohlstand, soziale Gerechtigkeit und nachhaltiges Wirtschaften verbindet? DIALOG RAUM GELD ist überzeugt, dass uns eine neue Kultur der Kommunikation und des Miteinanders dafür den Weg bereiten.

Die Veranstalter laden Menschen aus allen gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Schichten nach Augsburg ein, um nicht nur innovativ über Geld und Finanzen nachzudenken, sondern auch Wege in ein neues Sein und Handeln zu erkunden. Fachvorträge und Expertenpanels, etablierte und innovative Workshops, Gesprächsformate und Erfahrungsräume werden dabei eingebettet in einen atmosphärischen Rahmen, der alle Sinne anspricht – zum Programm.

Erleben Sie an diesen drei Tagen, wie ein DIALOG auf Augenhöhe neue Erkenntnisse und Ideen entstehen lässt. Erleben Sie in einem offenen RAUM, zusammen mit vielen Anderen, welche Gestaltungskraft und -möglichkeiten wir haben in Bezug auf GELD.

DIALOG RAUM GELD glaubt:“Transformation ist möglich und beginnt bei jedem/r Einzelnen von uns. Auch bei Dir. Du bist willkommen, Dich zu informieren, beizutragen und daran teilzuhaben.“

Gibt es die „grüne Inflation“? – Die Videokonferenz ist Teil der Wissensreihe „Wirtschaft verstehen“.

Der Wert des Geldes nimmt so schnell ab wie seit den 90er Jahren nicht mehr. Aktuell haben wir eine Inflationsrate von mehr als fünf Prozent.

In einer Videokonferenz möchte die GLS Bank klären, warum alles teuer wird und warum Geld an Wert verliert. Zudem möchte die GLS Bank „klare Antworten auf die Sorge vor eine Hyberinflation finden und der ‚grünen Inflation‘ nachgehen“.

Es referiert Dr. Thomas Dürmeier des Goliathwatch e.V..
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Vereins, der GLS-Bank Hamburg und dem UmweltHaus am Schüberg.

Nach der Anmeldung über anmeldung@goliathwatch.de bekommen Sie einen Zugangslink für „Gibt es die ‚grüne Inflation‘?“ via Mail. Für den Vortrag können Sie 5 bis 9 Euro spenden.

 

Dieses ist eine lizensierte Übersetzung des gleichnamigen Artikels auf dem Blog „Altered States of Monetary Consciousness“ von Brett Scott (nur für zahlende Abonnementen zugänglich).

 

Ist dieses „globale Grundeinkommen auf der Blockchain“ tatsächlich das, was es zu sein vorgibt?

Ich habe meine Leserschaft nach Vorschlägen für Währungs-Projekte gefragt, die sie gerne „unboxed“ sehen würden, also eine Art öffentliches Unter-Die -Haube-Schauen. Ein erster Vorschlag war der “GoodDollar”, der von sich behauptet, ein „globales Grundeinkommen auf Basis der Blockchain“ zu sein, und so beschloss ich, mit diesem Projekt zu beginnen, da es in letzter Zeit auch recht häufig in Gesprächen auftauchte. Um ehrlich zu sein, war ich von Anfang an skeptisch, aber ich beschloss, unvoreingenommen an die Sache heranzugehen. Da “unboxing” ursprünglich in beliebtes Video-Format ist, gibt es zu diesem Artikel auch eine ausführliches Video (49min). Hier die Zusammenfassung meiner Recherche:

Was auf der Verpackung (Box) steht:

Das GoodDollar-Team behauptet, mit einem neuen Mechanismus zur Bereitstellung eines globalen Grundeinkommens „für die Ewigkeit“ (huch, das ist eine GROSSE Behauptung) zur Lösung der globalen Ungleichheit beizutragen. Es kommt mit einer Menge witziger Ästhetik daher, und auch mit einer raffinierten Blockchain-Sprache, um sich mit dieser Art dezentraler Innovation in Verbindung zu bringen. Oberflächlich betrachtet schafft dies eine gewisse Attraktivität für ein breites Publikum, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich um ein Nebenprojekt der großen online Handelsplattform eToro handelt, das auch vom eToro-Gründer Yoni Assia gefördert wird.

Was sich tatsächlich in der Box befindet:

Wenn ich mir die Verpackung (also die Texte auf ihrer Webseite) näher ansehe, bin ich allerdings nicht besonders beeindruckt. Erstens gebe ich gerne zu, dass das Team einige beeindruckende technologische Experimente durchführt – sie experimentieren mit einer ganzen Reihe innovativer Blockchain-Verträge und den „DeFi“-Märkten -, aber die tatsächlichen politischen und wirtschaftlichen Dimensionen von Grundeinkommen scheinen ziemlich banal behandelt zu werden. Man hat fast den Eindruck, dass sie mehr daran interessiert sind, mit technologischen Innovationen herumzuspielen, als wirklich über die Struktur der globalen Ungleichheit nachzudenken, über die sie sich angeblich Sorgen machen. Dadurch beschleicht mich der Verdacht, dass es sich hier um eine Art CSR-Projekt (Corporate Social Responsibility) von eToro handelt, das mehr Aufmerksamkeit erhält, als es verdient. Es hat auch eine sehr „techno-solutionistische“ Ausstrahlung, und der vorgeschlagene montäre Mechanismus ist – potenziell – politisch und wirtschaftlich fragwürdig.

Die Beschreibung des Mechanismus im Klartext:

Es ist leicht, sich von dem Krypto-Jargon umgarnen zu lassen, der das Projekt umgibt, und sich von seiner scheinbar innovativen Natur beeindrucken zu lassen. Aber wenn man das durchschaut und es auf das Wesentliche reduziert, ist es insgesamt ziemlich einfach zu verstehen. Hier also im Klartext (aber bedenken Sie, dass es die Implementierung über Blockchain-Protokolle wahrscheinlich macht, dass das GoodDollar Team die Sprache, die ich hier verwende, ablehnen würde):

  • Sie bringen Leute (insbesondere wohlhabende Krypto-Investoren) dazu, Geld zu spenden (in Form von an den US-Dollar gekoppelten „Stablecoins“).
  • Sie nehmen das Geld und verleihen es.
  • Sie nehmen die Zinserträge aus diesem Verleih und geben einen Teil davon an jeden, der sich bei der App angemeldet hat (ein Prozess, bei dem man seine “Menschlichkeit” (Legitimität) über biometrische Gesichtsdaten nachweisen muss). Dies ist dann die „Grundeinkommens-Komponente“ des Systems.

Mit anderen Worten: Wohlhabende Menschen stellen Kapital zur Verfügung, aus dessen Zinsen dann das Geld stammt, das als sogenanntes Grundeinkommen* ausgezahlt wird. Die Menschen, die dieses Kapital zur Verfügung stellen, können es auch jederzeit wieder abheben.

Um ein globales Grundeinkommen wirklich auf diese Weise zu finanzieren, müsste zunächst eine sehr große Menge an Kapital verliehen werden, um genügend Zinsen zu erwirtschaften, damit Millionen von Menschen ein sinnvolles Einkommen erhalten. Das System befindet sich derzeit in einer Pilotphase, aber damit es tatsächlich erreichen kann, was es vorgibt, erreichen zu wollen (ein globales Grundeinkommen), müssten riesige Mengen an Schulden geschaffen werden, so dass riesige Mengen an Zinsen abgezogen und dann an alle Bürger der Welt weitergeleitet werden könnten, um die globale Ungleichheit zu „lösen“. Dies erscheint problematisch.

Vielleicht geht es bei dem Projekt aber gar nicht darum, ein globales Grundeinkommen zu schaffen. Vielleicht geht es darum, nur das Profil der neuen „DeFi“-Märkte zu stärken, also der „dezentralisierten Finanzmärkte“, wie die Krypto-Version der normalen Finanztechnologie-Branche oftmals bezeichnet wird. In der Tat profitiert eToro grundsätzlich davon, wenn DeFi-Märkte die Aufmerksamkeit der Presse und potentieller Nutzer erhalten, da das Hauptgeschäft von eToro in der Bereitstellung einer Handelsplattform, unter anderem für Krypto-Tokens, besteht.

Aber was ist der „GoodDollar“ nun? Ist es eine neue Währung?

Der GoodDollar ist nicht wirklich eine neue Währung, nein. Im Grunde werden die Zinserträge aus den oben erwähnten Krediten in einen Pool eingezahlt, und der „GoodDollar“ ist eine Einheit, die als Anspruch gegen diesen Pool ausgegeben wird. Wer sich anmeldet, erhält „GoodDollars“, als ob es sich dabei um eine eigene Währung handeln würde, die aber eigentlich nur als „Einheit, gedeckt durch Krypto-Dollars aus Zinserträgen“ bezeichnet werden sollte.

Um dem GoodDollar jedoch den Anschein zu geben, eine einzigartige Währung zu sein, versucht das Team, einen Marktplatz zu schaffen, auf dem die Menschen, die ihn als „Grundeinkommen“ erhalten, bei Einzelhändlern direkt ausgeben können (die Einzelhändler sagen im Grunde: „Wir akzeptieren eine Einheit, die von Schuldzinsen abgeleitet ist, aber in dem Markennamen „Gooddollar“ verpackt ist, und geben vor, dass es sich um eine „neue Währung“ handelt). Den Einzelhändlern wird auch gesagt, dass sie durch die Annahme dieser „Währung“ etwas Gutes tun (als ob es etwas Gutes wäre, wenn sie US-Dollars annehmen, die unter einem neuen Namen an ihre Kunden verteilt wurden).

Das ist GoodDollar.

 

Vielleicht ist meine Einschätzung aber auch unfair. Vielleicht habe ich einige Elemente des Systems missverstanden. Schließlich handelt es sich hier nur um ein erstes Unboxing, das in begrenzter Zeit durchgeführt wurde. Vielleicht muss man noch tiefer gehen. Wenn Sie sich selbst ein Bild davon machen möchten, finden Sie hier drei Links:

Die Beschreibung des Projektes auf seiner Website: https://www.gooddollar.org/how-gooddollar-works/

Das White-Paper (ausführliche Projektbeschreibung): https://whitepaper.gooddollar.org/

Die Ankündigung der Markteinführung: https://www.gooddollar.org/gooddollar-basic-income-launch/

Was halten Sie davon?
Bitte hinterlassen Sie Kommentare auf meiner Webseite und schlagen Sie Ihre eigenen Unboxing-Projekte vor!

 

*Anmerkung der monneta-Redaktion: Der Begriff des Grundeinkommens wird im Englischen oftmals anders verwandt und verstanden als im Deutschen. Die geläufige Übersetzung des Begriffes ist “Universal Basic Income” (UBI). Dabei kann “Basic” zwar auch “Grund-” bedeuten (im Sinne von “Abdeckung von Grundbedürfnissen”), aber viel öfters wird es im Sinne von “grundsätzlich” oder “einfach” verwendet. Damit kann dann theoretisch ein Einkommen in jedweder Höhe gemeint sein, unabhängig davon welcher Minimalbetrag zur effektiven Abdeckung von Grundbedürfnissen nötig wäre.