Das Original dieses Artikels findet sich auf unserer englischen Webseite. Viele der verlinkten Quellen und weiterführenden Texte sind daher leider auch nur auf Englisch verfügbar.

2004 las ich “Das Geld der Zukunft” von Bernard Lietaer und es veränderte mein Leben. Dadurch inspiriert, besuchte ich ein paar Monate später eine Konferenz mit dem Titel „Lokale Währungen im 21. Jahrhundert„, und der erste Vortrag, den ich hörte, war von Margrit Kennedy, und das veränderte mein Leben noch mehr. Sie hatten mich überzeugt! Ich konnte nicht anders als alles, was ich bisher gemacht hatte, aufzugeben und mich der Verwirklichung ihrer Visionen zu widmen.

Jetzt, fast 20 Jahre später, bin ich viel unterwegs, um Mitstreiter zu treffen, die zu Ähnlichem inspiriert sind, und um mehr Menschen mit den aufregenden Möglichkeiten anzusprechen und gemeinsam ein neues gesellschaftliches System aufzubauen.

Hier möchte ich erzählen, was ich kürzlich auf dieser Reise gelernt habe, und wie es die Welt verändern wird.

Am 24. September verließ ich mein Zuhause in Madison, Wisconsin, um mich mit alten und neuen Freunden auf einen zweieinhalb-wöchigen „Solidarity Sprint” durch Teile Europas und Großbritanniens zu begeben (weitere Einzelheiten unserer Tour hier auf Englisch).

Ein solcher Solidarity Sprint ist ein Format, das wir für uns entwickelt haben, um mit wenig Zeit und Aufwand möglichst viele Menschen und Projekte zu treffen, die mit unseren Werten übereinstimmen, und auf eine kooperative, auf den Menschen zugeschnittene und dem Leben dienliche Wirtschaft hinarbeiten.

Bei unseren jahrzehntelangen Experimenten und Forschungen zu einer Wirtschaft  nach menschlichem Maß  haben wir erkannt, dass der Kern  all dessen in dem steckt, was wir Arbeit nennen. Also, wie wir arbeiten, mit wem wir arbeiten, wie wir Arbeit definieren und aufteilen, wie wir sie belohnen und Anreize für gute und gesunde Teilhabe setzen. Wir müssen nicht nur sicherstellen, dass die wirklich wichtige Arbeit erledigt wird – die Arbeit in der Pflege, der Schaffung und des Wachstums gesunder Lebewesen in gesunden Gemeinschaften eingebettet in gesunde Ökosysteme -, sondern wir müssen auch dafür sorgen, dass sie gut erledigt wird.

Gleichzeitig müssen wir auch dafür sorgen, dass Menschen nicht mehr gezwungen sind, irgendwelche miesen Jobs anzunehmen, nur um ihre Rechnungen bezahlen zu können. Wir haben die feste Absicht, ausbeuterische Arbeit durch lohnende, von gegenseitiger Hilfe getragene Arbeit zu ersetzen (siehe unser kurzes Einführungsvideo hier, auf Englisch).

Und deshalb haben wir uns auf diese multidisziplinäre Lern- und Gestaltung-Reise begeben. Dieser Bericht über unseren jüngsten Sprint soll eine Vielzahl von Facetten dieser Entwicklung aufzeigen.


Aber, wer sind “wir”? Wir sind die HUMANs!

 

HUMANs steht für “Humans United in Mutual Aid Networks”, und ist eine Genossenschaft,  der weltweit alle beitreten können. Das bedeutet, dass Einzelpersonen, Projekte, Organisationen und Unternehmen Genosse*in werden können und jeweils Stimmrecht und Anteil am Eigentum der Organisation erhält, zusammen mit der Einladung, sie zu gestalten. Mehr dazu auf unserer Webseite.

Wir kreieren Netzwerke echten Vertrauens, zunächst örtlich oder nach gemeinsamen Interessen, in denen Ressourcen zum gegenseitigen Nutzen ausgetauscht und geteilt werden. Dann verbinden wir diese Netzewerke durch dieselben Mittel der gegenseitigen Hilfe untereinander. So entsteht ein weitläufiges Netz des Vertrauens, das sich über viele Orte und Interessengebiete erstreckt. Unser Ziel ist es, eine nachbarschaftliche globale Wirtschaft aufzubauen, und seit diesem Sprint sind wir auf dem besten Weg dazu.

In der Praxis bedeutet dies, dass wir jede uns bekannte kooperative Wirtschaftstechnologie nutzen, sofern sie mit unseren Werte kompatibel ist, und daran arbeiten, sie so zu kombinieren, dass ein relevanter wirtschaftlicher Austausch möglich ist und die Notwendigkeit der Teilnahme an ausbeuterischen wirtschaftlichen Aktivitäten nach und nach entfällt. 

Zunächst verwenden wir die Praxis des Timebankings (auf deutsch Zeitbanken oder Tauschkreise genannt), welche eine Form des gegenseitigen Kredits bereitstellen, bei der nur in Zeiteinheiten gehandelt und gerechnet wird. Dabei ist die Stunde jedes Einzelnen gleich viel wert wie jedes Anderen, unsere Zeit hat keinen Preis. Wir teilen auch unsere Ressourcen, zum Beispiel über Werkzeuge-Bibliotheken, Gemeinschaftsgärten, Makerspaces, Gemeinschaftsräume und Ähnliches. Dies kombinieren wir so weit wie möglich mit anderen Formen von komplementären Währungen und arbeiten daran, diese Konzepte so schnell wie möglich auszubauen. Zum Beispiel können bei anderen Formen von gegenseitigen Kredit (A.d.R.: auf deutsch missverständlicherweise Barter-Währungen genannt) machen die Teilnahme von Unternehmen aller Größenordnungen leicht möglich, weil sich die Währungseinheiten dieser Systeme im Wert an der jeweiligen Landeswährung orientieren, auch wenn sie nicht in diese getauscht werden können. So sind sie aber wie jede andere geschäftliche Transaktion verbuchbar und können auch ohne Probleme in die Steuererklärung einfließen. Außerdem legen wir unter uns konventionelles Geld zusammen und verwalten diese Beträge kollektiv, um eine freiwillige Risiko- und Vermögens(um)verteilung in unseren Gemeinschaften zu ermöglichen.

Wir verbinden all dies mit Peer-to-Peer-Arbeitspraktiken, Governance- und Software-Tools, um ein ausgeklügeltes System zu schaffen, das es ermöglicht, gemeinschaftsfördernde Arbeit einfacher zu verwirklichen, zu integrieren, aufrechtzuerhalten und sinnvoll zu entlohnen. Denn wir wissen ja, dass echter Reichtum nicht aus Dollar und Euro besteht, und haben gelernt, wie wir solchen auf eine umfassendere und werteorientierte Weise erkennen, aufbauen und bewerten können. Bei der Durchführung unserer auf Gegenseitigkeit beruhenden Projekte stellen wir unsere Verfahren, Unterlagen, Materialien, unser Wissen und unsere moralische Unterstützung frei zur Verfügung, um anderen bei der Nachahmung zu helfen, aus Fehlern und Erfolgen zu lernen und inspiriert zu bleiben.


Stephanie, Matthew, Sybille und Gorazd in Ljubljana

Zurück zum Thema echtes Vertrauen und lebendige Gemeinschaft: bei meiner Ankunft im schönen Ljubljana in Slowenien wurde ich von Sybille Saint-Girons aus Frankreich empfangen, die ich nach sechs Jahren zum erstem Mal wiedersah. Kennen gelernt haben wir uns 2013, als wir als „The Economistresses“ durch Paris reisten und Schulungen und Öffentlichkeitsarbeit durchführten, und seitdem haben wir zusammengearbeitet. Sie entwarf unser erstes online “Zuhause”, die Mutual Aid Platform, und half bei der Entwicklung der Vision für die nächste Version davon, unser aktuelles und überaus funktionales HOME, das “HomeOstatic Mutual Environment”. Dabei handelt es sich um das Open-Source-Ökosystem für Technologie und Austausch, das wir gemeinsam mit unseren Partnern aufbauen, um all die im vorigen Absatz erwähnten Arbeitsabläufe und den Wissensaustausch zu erleichtern.

Der andere Schöpfer unseres neuen HOME, Gorazd Norcic, war unser Gastgeber in Ljubljana. Es war schön, ihn nach so vielen Jahren des virtuellen Zusammenarbeit nun endlich am Flughafen Ljubljana persönlich zu treffen.

Ausgebildet als Maschinenbauingenieur ist er gerade alt genug, um seinen Abschluss noch im sozialistischen Jugoslawien/Slowenien gemacht zu haben, aber dann für einen aufbauenden MBA in die kapitalistischen USA reisen konnte. Heute kombiniert Gorazd seine Expertise als Unternehmer in den Bereichen Turnaround-Management, Marketing, Softwareprogrammierung und Videoanimations-Produktion, alles  in extraktiven Industrien, mit seiner Lebenserfahrung in jugoslawischen Selbstmanagement-Praktiken. So trägt er nun zur Schaffung nicht-extraktiver, nachhaltiger, selbstverwalteter Ökosysteme bei, und wir sind stolz darauf, dass er der Hauptarchitekt unseres HOME ist.

Wir sind stolz auf unser neues virtuelles Zuhause: The new „HOME“

Gorazd und seine liebevolle Frau Mateja haben uns eine ganze Woche lang beherbergt. Mateja ist eine wahre Küchen-Fee, und wir wurden die ganze Zeit mit dem köstlichsten gesunden Essen verwöhnt, das ihr Catering-Unternehmen (und HOME-Partner) Pomander zu bieten hatte. Pomander z.b.o. ist eine Genossenschaft, die ebenfalls als Inkubator gegründet wurde. Derzeit beherbergt sie das florierende und größtenteils vegane Zero-Waste-Catering-Unternehmen von Gorazd und Mateja, aber das “Humanum Institute” und mehreren andere Projekten sind bereits im Entstehen. Und dafür verwendet Pomander unsere HOME-Softwaretools zur Verwaltung und Abwicklung ihrer Aktivitäten. Damit demonstrieren sie ganz praktisch, wie diese Werkzeuge die Welt der Wirtschaft/Produktion mit der Welt einer Wirtschaft auf menschlicher Ebene verbinden können, damit wir uns alle gegenseitig besser unterstützen lernen. Die üblichen Geschäftspraktiken werden so in pro-soziale Praktiken verwandelt und alles basiert auf demselben nicht-extraktiven Modell der “Reziprozitätsschleife”, die wir in unserem HOME-Projekten umsetzen (mehr dazu in dieser PDF zum Herunterladen).

Matthew Slater, kam ebenfalls nach Ljubljana. Er hat uns seit Anfang der 2000er Jahre unterstützt, als es um die Software-Entwicklung für “Madison HOURs” ging (das ist die lokale Währung, die ich in meiner Stadt 1996 als Papierwährung einführte, und dann versuchte in eine Barter-Währunge zu überführen, bevor sie schließliche eingestellt wurde, bzw. ein Bestandteil unseres lokalen Mutual Aid Networks wurde). Seitdem hat er uns immer wieder erstaunliche neue Partner und Ideen vorgestellt und war nun die Woche lang mit uns in Slowenien, wo wir zusammen tief in Software-Entwicklung eintauchen konnten. Matthew ist der Hauptentwickler der Community Forge-Software, welche von den HUMANs und meinem lokalen Mutual Aid Network für Marktplätze und Transaktionen genutzt wird. Matthew hat dafür auch Mutual-Credit Modul für das Drupal CMS geschrieben, das heute viele, wenn nicht sogar die meisten Zeitbanken und LETS-Systeme ihre Online-Angebote aufbauen. Matthew aktualisiert und pflegt auch unsere aktuellen Marktplätze und arbeitet außerdem an “Murmurations”, einer Initiative, die es möglich macht, Angebote und Gesuche von verschiedenen Komplementärwährungen-Initiativen auch plattformübergreifend zusammenzuführen. Wir freuen uns darauf, Murmurations selber für unsere lokalen und globalen Systemen zu testen, da dies verspricht, ein Schlüsselelement für die volle Umsetzung unseres HOME-Projekts zu werden.

 

Matjaz, unser freundlicher lokaler Odoo-Experte, kam für einen Nachmittag mit dazu, um uns bei der Ausarbeitung wichtiger Details zu helfen (Odoo ist eine Hauptkomponente der Open-Source-Technologie im virtuellen Maschinenraum des HOME). Zach von Moneyless Society kam ebenfalls nach Ljubljana, um uns für den abendfüllenden Dokumentarfilm zu filmen, an dem er gerade arbeitet. Die großartigen Aufnahmen stellte er uns freundlicherweise zur Verfügung, damit wir sie in unserer eigenen Berichterstattung und in unseren kommenden Mutual Aid Podcast einbauen können. Die Folge seines eigenen Moneyless Society-Podcast, die wir gemeinsam aufgenommen haben, wurde gerade bei Redaktionsschluss dieses Artikels veröffentlicht.

Zu guter Letzt kam Kate aus England nach Slowenien, um ihre Erfahrungen mit der florierenden Mutual Aid-Schwester-Organisation in Hull mit uns zu teilen, und mit uns an der Lösung ihrer eigenen Bedürfnissen und den dazu benötigten Funktionen des HOME zu arbeiten sowie sich mit uns allen über allgemeine Strategiefragen auszutauschen.

Was für eine fruchtbare Woche! Und das war nur die erste Hälfte des Sprints…

Weiter nach Österreich

Gorazd und ich machten uns schließlich auf den Weg und reisten den Rest des Weges gemeinsam, wobei wir viele alte und neue Freunde und Partner trafen. Zu Beginn dieser Reise spielte ich in Wien ein Konzert mit Edward Reardon (Original-Klaviermusik), meinem alten Freund und Produzent der meisten meiner Stücke. Wenn Sie möchten, können Sie sich das Konzert auf Peertube ansehen, einer Video-Sharing-Plattform, die ich über eine gemeinsame Schnittstelle mit Communecter nutze, einem unserer kooperativen Tech-Partner.

Projektmanagement Werkzeuge im neuen HOME

In unserer HUMANwirtschaft werden wir gegenseitige Hilfsnetzwerke nutzen, um Leute zu finden, die helfen, Shows wie diese zu promoten. Wir werden Tickets im Netzwerk verfügbar machen, wir werden Flugmeilen und Hosting tauschen, um die Kosten für Auftritte zu senken und Shows für mehr Menschen zugänglich und bekannt zu machen. Wir haben damit begonnen, indem wir unsere eingesetzte Zeit mit unseren Gastgebern in unserem HOME-Marktplatz protokolliert haben. Dies ist das globale Netzwerk, mit dem wir bereits experimentieren und das wir durch die oben erwähnten Murmurations-Platform mit anderen Netzwerken verbinden.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Zug nach Wörgl und trafen uns dort mit unserem guten langjährigen Freund Leander Bindewald von monneta.

Wir kamen hierher, um uns mit der erfahrenen und kompetenten Veronika Spielbichler zu treffen, die uns als Vorsitzende des Unterguggenberger Instituts das damals noch nicht eröffnete neue Stadtmuseum und das Unterguggenberger Institut zeigte. Falls Sie den Namen nicht kennen: Unterguggenberger war der Nachname des Wörgler Bürgermeisters während der Weltwirtschaftskrise, als eine Gruppe von Unternehmern und der Gemeinderat eine lokale Währung einführte, die die Stadt aus der Armut holte und zu internationaler Bekanntheit verhalf. Das Experiment wurde weltweit gefeiert und nachgeahmt, da es als Schlüssel zur Überwindung der Depression angesehen wurde. Doch der im Entstehen begriffene Völkerbund (Vorläufer der Vereinten Nationen) erkannte, dass dies für ihn und die kürzlich mit internationalen Finanziers ausgehandelten Rettungspakete problematisch sein könnte. Wir können ihre Argumente nachlesen und selbst darüber spekulieren, aber am Ende bedeutete dieser Widerstand, dass das Projekt gewaltsam beendet wurde (es gibt einen großartigen Film – Das Wunder von Wörgl – aus dem Jahr 2018, wenn Sie mehr über das Experiment sehen möchten). Neben der Beendigung und dem Verbot dieser lokalen Währungsexperimente (parallel dazu verbot Franklin Delano Roosevelt, US-Präsident während der Großen Depression, auch lokale Währungen in den USA, als er seinen New Deal ankündigte), stürzte damals die Welt in Chaos und der große Krieg führte zu einer weiteren Welle von Armut und Zerstörung. Wir haben in Wörgl viele Details über diese und andere Geschichten von Komplementärwährungen erfahren. All dies kann uns helfen, einen widerstandsfähigeren Weg aus unseren neuen chaotischen Umständen einzuschlagen.

Treffen mit monneta-Experten Veronika Spielbichler und Leander Bindewald

Einige der wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Besuch waren:

  • Hier wie anderswo werden Währungsexperimente in der Regel einer einzigen politischen Figur zugeschrieben, obwohl es in Wirklichkeit ein Gemeinschaftsprojekt war, das von einer ganzen Gruppe von engagierten Freiwilligen entwickelt wurde.
  • Der Erfolg der Währung war gleichzeitig auch ein großer Teil dessen, was sie in Gefahr brachte. Die Aufmerksamkeit auf eine Lösung zu lenken, die die Menschen aus der künstlich geschaffenen zentralen Kontrolle der Geldmenge herausholt, schafft eine spürbare Bedrohung für die Herrschenden, und sie reagieren darauf, indem sie ihre Autorität geltend machen, um sie zu unterdrücken. Jede wirtschaftliche Lösung, die wir schaffen, muss gegen diese Art von Bedrohungen resistent sein, und wir müssen auf sie vorbereitet sein.
  • Von der Gemeinschaft geschaffene Währungen sind tatsächlich in der Lage, lokale Angebots- und Nachfrageprobleme zu lösen, und wir müssen sie ernst nehmen. Gleichzeitig neigen Menschen dazu, die Flexibilität der konventionellen Geldmenge zu bevorzugen, wenn diese gelockert wird.
  • Wir müssen uns des politischen Kontextes bewusst sein, in dem wir uns bewegen, und der sehr realen Gefahren und Möglichkeiten, die er bietet.

Möchten Sie Bilder und kleine Videos von unserem Besuch sehen? Schauen Sie hier, in unserem werte-konformen File-Sharing-Bereich.

Weiter zu ernsthaften praktischen Lösungen, im Hier und Jetzt

Wenige Autostunden von Wörgl entfernt besuchten wir ein langjähriges und gut organisiertes Währungsprojekt mit Sitz in Dornbirn, der westlichsten Stadt Österreichs. Dort verbindet die Genossenschaft Allmenda ein sehr systematisches Modell des Timebankings mit anderer lokalen Währungen. Ihr aktuelles Flaggschiff ”Zeitpolster“  belohnt Erwachsenen, die sich ehrenamtlich um andere  kümmern mit Zeitgutschriften.   Wenn sie selbst pflegebedürftig werden, können sie diese Zeitgutschriften nutzen. Außerdem ist es möglich, Gelder von Mitgliedern einzubringen, die für die Pflege bezahlen (ohne zuvor Pflegeleistungen beigesteuert zu haben). Das so eingesammelte Geld wird für zukünftige Hilfeleistungen ausgegeben, wenn diese nicht durch vorher erbrachte Zeitguthaben verfügbar sind . Im Bundesland Vorarlberg, wo Allmenda ansässig ist, betreiben sie auch regionale Zeitbanken (“Talente“), die sie mit Euro-gedeckten lokalen Währungen verbinden, oft auf großen Pop-up-Märkten, die auch zur Stärkung der Gemeinschaft dienen.

Mit Gernot Jochum-Müller und Zeitpolster im Büro

Darüber hinaus bietet Allmenda sein Zeitpolster-Modell auch als Franchiseunternehmen an und sucht Partner in weiteren Ländern, darunter Deutschland, den USA und Slowenien. Dies kann eine gute Möglichkeit sein, ein gut entwickeltes Modell zu übernehmen, benötigte Start-Hilfe zu erhalten und die Arbeit der Entwickler zu unterstützen.

Gernot Jochum-Müller, der engagierte Gründer und Leiter von Allmenda, teilte seinen großen Wissens- und Erfahrungsschatz auf diesem Gebiet mit uns und meine Notizen von diesem Besuch füllen 6 Seiten!

Hier möchte ich einige der vielen Schätze zusammenfassen, die wir aus unseren Treffen mit ihm mitbringen:

  • Dieser Timebanking-Ansatz ist viel strukturierter aber auch rigider als unser Ansatz in den USA und bei den HUMANs insgesamt. Während wir Timebanking tendenziell als sehr fließend betrachten und einen Ansatz verfolgen, der kein Kreditlimits hat (Mitglieder können Stundenleistungen abfragen, bevor sie ein eigenes Guthaben verdienen, und können gerne einen so großen negativen Saldo haben, wie sie benötigen, solange sie in irgendeiner Form Gegenseitigkeit anbieten), sind die Systeme von Allmenda darauf ausgelegt, ein hohes Maß an Pflege und Nachhaltigkeit zu bieten. Außerdem scheint das Timebanking in Österreich generell strenger reguliert zu sein. Ein Beispiel für die Funktionsweise ihres Systems: Kommt jemand pflegebedürftig in das System Zeitploster, zahlt er für Hilfeleistungen einen geringen Betrag in Euro, von dem die Hälfte für die Aufrechterhaltung des Systems insgesamt und die andere Hälfte für bezahlte Pflegekräfte verwendet wird. Wenn ein Mitglied jedoch zunächst als Pflegender beitritt, sammeln sich die erbrachten Stunden als Guthaben auf seinem Konto. Wenn dieses Mitglied dann älter wird und mehr Pflege benötigt, als es leisten kann, erhält es Pflegestunden, die mit dem zuvor angesammelten Zeitguthaben bezahlt werden.
  • Die Leiter von Allmenda verfügen über ein enormes Maß an rechtlichem Wissen und Erfahrung. Sie sind von vielen Institutionen anerkannt und stehen gerne zur Verfügung, um andere Projekte zu unterstützen.
  • Das Geschäftsmodell von Allmenda umfasst die Gründung von Franchises. Damit können auch Sie und Ihre Community von deren unglaublichen Wissenspool profitieren.
  • Die rechtliche Anerkennung, die sie für ihre Methoden zur Umsetzung von Komplementärwährungen gewinnen, kommt allen anderen Projekten in der EU zugute.
  • Sie haben ein Geschäftsmodell, das viel strenger ist als alles, was wir entwickelt haben. Dies sichert die Integrität ihres Modells so, wie sie es entworfen haben, und sorgt für eine langfristige wirtschaftliche Sicherung. Jedoch macht es das auch für andere schwieriger, ihre Praktiken zu erlernen, zu übernehmen und anzupassen. Dies ist eine gute Inspiration für uns, irgendwo in der Mitte dieser beiden sehr unterschiedlichen Ansätze einen Weg zur Zusammenarbeit und zum Wissensaustausch einzuschlagen.

Damit war unsere Arbeit in Österreich abgeschlossen, weiter nach Großbritannien!

Gorazd und ich flogen nach London und machten uns auf den Weg zum schönen Haus von Dil Green, einer Mitbegründerin der Credit Commons Society (CCS) und der Mutual Credit Services (MCS). Mutual Credit Services stellt Softwaretools zur Begleichung von Rechnungen innerhalb der lokalen Geschäftswelt bereit, ähnlich wie es Banken untereinander tun, wenn sie ihre Schulden untereinander aufrechnen und nur verbleibende Geldbeträge überweisen. Wir können das Gleiche tun! Und MCS kann helfen.
Die Credit Commons Society hingegen ist der gemeinnützige Bildungszweig des Projekts, der nützliche Möglichkeiten für die Mutual-Credit-Buchhaltung (Credit Commons genannt) schafft und die Menschen über deren Nützlichkeit in einem fairen Wirtschaftskontext aufklärt.

Dil hosting us in his London home

Dil beherbergte uns für diesen Abend, sodass wir ausführlich über gemeinsame Erfahrungen und Werte sowie Möglichkeiten der Zusammenarbeit sprechen konnten. Wir haben uns einige spannende Ideen einfallen lassen! Eines der wichtigsten Projekte ist die Erforschung der Zusammenarbeit, um das Credit Commons-Tool zu unserem Haupt-Austauschmittel zu machen und mehr Möglichkeiten zur Verbindung mit vielen anderen Austauschsystemen (Zeitbanken, LETS-Systeme, Community-Exchange-Systeme, Business-to-Business-Netzwerke) zu schaffen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, unsere eigenen odoo-basierten HOME-Tools anzubieten, um einige der von MCS benötigten Funktionen abzudecken. Dies sind genau die Verbindungen, die wir finden wollten – Möglichkeiten, wie jeder von uns seine individuelle Arbeitsleistung reduzieren und gleichzeitig die Wirkung und den Umfang unseres Peer-Support-Netzwerks erhöhen kann.

Dil sagte einen Satz, den ich seitdem oft zitiert habe, etwa so: „Ohne gegenseitige materielle Abhängigkeit neigen Gemeinschaften dazu, dem Narzissmus der kleinen Unterschiede zum Opfer zu fallen.”

Bei der Entwicklung unserer eigenen materiellen Abhängigkeiten haben wir uns nun für die Partnerschaft mit Dil entschieden und arbeiten regelmäßig daran, die Credit Commons zu nutzen, um den Austausch im HUMANs-Netzwerk und darüber hinaus zu erleichtern. All dies geschieht unter Verwendung der Standard-Value-Flows-Prinzipien (mehr dazu in einem anderen Artikel, siehe hier), um Austausch in und zwischen einer Vielzahl von Gemeinschaften auf der ganzen Welt in einem Netzwerk nachbarschaftlicher Beziehungen zu schaffen, und so umfangreich, dass damit alle Grundbedürfnissen abgedeckt werden.

Von Dil’s gingen wir direkt zu dem Mann, den wir alle online nur als Oli SB kannten: mit vollem Namen Oliver Sylvester Bradley, einem Gründer von Open Cooperative und meet.coop und einem wichtigen Entwickler des Murmurations-Projekts. Wir haben im Laufe der Jahre von Olis Arbeit gehört und waren begeistert, wie sehr seine Vision mit dem übereinstimmt, was wir tun wollen. Bei unserem persönlichen Besuch stellten wir fest, dass es mehr Überschneidungen bei unserer Arbeit und unseren Interessen gibt, insbesondere bei der für Murmurations verwendeten Technologie, die in der Lage ist, Angebote und Gesuche über verschiedene Tauschbörsen hinweg zu aggregieren und darzustellen, und die wir nun als Mittel zur Verwaltung unseres eigene Kollaboration über lokale Netzwerke hinweg ausprobieren.

Wir organisierten hier auch ein Online-Treffen mit Robert Woolf von madeopen, der kürzlich die neue Timebanking-Software für timebanks.org entwickelt hat. Wir sind gespannt zu erforschen, wie wir gegenseitige Anerkennung, gegenseitige Hilfe und Unterstützung durch Gleichgesinnte nutzen können, um unsere eigene Arbeit zu erleichtern, das Risiko zu bündeln und die Anreize auf eine Weise zu bündeln, die uns UND das System, das wir aufbauen, nährt. Wir arbeiten jetzt zusammen, um die aggregierten Angebote und Bedürfnisse von Murmurations mit der Funktionalität von Credit Commons und dem Standardvokabular von Value Flows zu verbinden und so Herzstück des Wirtschaftssystems zu schaffen, das wir bei HOME aufbauen.

Weiter zu unserem letzten Stopp: Hull, im Nordosten Großbritanniens, wo der Rest des Sprints stattfand

Hier treffen wir Kate wieder, die uns am Bahnhof von Beverley mit ihrem entzückenden kleinen Hund Ted abholt. Der kann wie ein “Zirkushund” laufen – das heißt, er geht auf zwei Beinen wie ein pelziger kleiner Mann und zwar wirklich schnell! Allein das zu sehen, schien schon eine Reise wert.

Wiedersehen mit Kate und iherm zirkusreifen Hund

Diese Etappe war möglicherweise die “sprintigste” des ganzen Sprints.

Als HUMANs haben wir eine starke Verbindung zu Hull, seit ich Kate Macdonald, Direktorin der dortigen florierenden Zeitbank “Hull and East Riding” (893 Mitglieder), auf einer Konferenz im Jahr 2014 traf. Seit diesem Treffen kam Kate erst zu unserem 10-jährigen Jubiläum nach Madison und machte dann ihr Projekt zu einer HUMANs-Sister-Site. Ich war immer beeindruckt von der Breite und Tiefe ihrer Arbeit. Mittlerweile betreiben sie ein florierendes Gemeindezentrum und haben neben vielen anderen tollen Aktivitäten auch Food-Sharing- und Food-Business-Inkubatoren ins Leben gerufen. Wir waren vor dieser Reise auch bereits dreimal in Hull und traten u.a. bei der BBC auf, wo wir über restaurative Gerechtigkeits-Ansätze und unsere Projekte sprachen.

Im Jahr 2016 waren wir dort auch Mitveranstalter eines MAN Up Summits und verbrachten etwa eine Woche mit gemeinsamen Lern-, Visions- und Umsetzungs-Treffen.

Damals waren wir auch alle begeistert von der Partnerschaft mit einem Projekt namens Hull Coin, das sich darauf konzentrierte, eine Blockchain-basierte Komplementärwährung in die Stadt zu bringen, mithilfe einer formellen Partnerschaft mit der Stadtverwaltung. Wir sahen die Möglichkeiten, wie Hull Coin eine weitere Nische füllen könnte, die wir bei den HUMANs bisher hofften mit Barter-Währungen oder der Common-Good-Karte zu leisten. Die Details der weiteren Entwicklung hebe ich für eine anderen, längeren Artikel auf, aber ich möchte zumindest sagen, dass Hull Coin nie in der Art und Weise verwirklicht wurde, wie es beabsichtigt war.

Das stimmt gut mit meiner Erfahrung überein, dass Komplementärwährungs-Initativen, die stärker an konventionellem Geld und Institutionen orientiert sind, zwar von der Presse und der Öffentlichkeit leichter aufgegriffen werden, weil ihre ausschließlich auf Transaktionen basiert Ausrichtung, eher den althergebrachten Erfahrungen entspricht- letztlich aber ihren eigenen Zielen nicht gerecht werden können. Meiner Ansicht nach ist dies jedoch zu sehr eine Nachbildung des alten Systems, und treibt die Atomisierung unserer Gesellschaft nur weiter voran, während unser mutual-credit-Ansatz mehr individuelle Handlungsfähigkeit bietet, mehr systemische Veränderungen ermöglicht und leichter umsetzbar ist. Die Synergie der beiden hätte eine starke Brücke sein können, aber leider sollte es nicht dazu kommen. Den meisten Initiativen, die ich getroffen habe, ist gemeinsam, dass es noch viel darüber zu lernen gibt, wie man effektive Partnerschaften aufbaut, die alle Parteien stärken.

Am nächsten Tag hatten wir eine Schulung zum Thema “The Art of Invitation”, bei der ein Raum voller Teilnehmer auf unserer Seite von Ruth Ben-Tovim online geleitet wurde. Es war ein großartiges Beispiel dafür, wie man die Gemeinschaft auf unterhaltsame Weise einbezieht und durch Co-Hosting und der Ausbildung von Führungsqualitäten und -kapazitäten unterstützt. Denn wir übersehen oft die wesentliche Tatsache, dass eine Veränderung unserer Wirtschaft auch eine Änderung unseres Verhaltens und unserer Beziehung zueinander und zu unseren Gemeinschaften bedeutet. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir erkennen, wie wichtig es ist, wie wir unsere verstreuten Interessen zusammenbringen, und uns darin schulen, dies immer besser zu leisten.

Zusammenarbeit im Gemeinschaftszentrum in Hull

Apropos: Am nächsten Tag veranstaltete die Timebank eine Party in ihrem Marfleet Community Center, und ich spielte Musik, gefolgt vom DJ Earthman. Es war eine sehr coole Veranstaltung, die eine tolle Mischung an Menschen zusammenbrachte. Am Sonntag fand ein Treffen im Plotting Room des Ye Olde White Harte Pub statt. Ein historischer Ort der Anti-Establishment-bewegung! Und unser Gespräch war reichhaltig und passend zum Rahmen. Zu uns gesellten sich ein paar Mitglieder von Cooperation Hull, unser DJ vom Vorabend, einige Mitglieder und Freunde von Timebank Hull und East Riding und ein paar Künstler – eine insgesamt sehr interessante und inspirierende Gruppe. Die Themen drehten sich um die Rolle der Kreativität beim Aufbau einer Wirtschaft gegenseitiger Hilfe, und vor allem um eine offene Auseinandersetzung mit unseren gemeinsamen Träumen, Wünschen, Strategien und Taktiken, und wie wir uns gegenseitig besser unterstützen können, um eine Welt zu schaffen, von der wir träumen. Sehr fruchtbar! Seitdem haben wir vielfach unsere Notizen und Kontaktinformationen verschickt und verfolgen mit Spannung, wie sich diese neuen Verbindungen entwickeln, einschließlich der Zusammenarbeit der Timebank und Coop Hull.

Im Anschluss an das Treffen machten wir einen Rundgang durch DJ Earthman unglaublich fruchtbaren Gemeinschaftsgarten, der nach Permakultur-Prinzipien angelegt ist und jede Menge Nahrungsmittel und Schönheit bietet. Auf demselben Grundstück gibt es auch ein weiteres Gartengrundstück, das der Zeitbank und ihren Mitgliedern gehört und von ihnen bestellt wird, sowie Gartenstücke die über den NHS (A.d.R: NHS steht für national Health Services, dem staatlichen Gesundheitssystem Englands) für Menschen zur Verfügung gestellt werden, die psychische Unterstützung benötigen. Es ist cool zu sehen, dass große Institutionen den Wert von Gartenarbeit und Gemeinschaft für die psychische Gesundheit erkennen.

Montag war unser letzter Arbeitstag und es war ein großer, lustiger und hochkonzentrierter Tag. Wir gingen zurück zum Marfleet Community Center, wo wir mit einigen Freunden, Partnern und Mitgliedern einen virtuellen Rundgang durch unser HOME-Tech-Ökosystem machten und erfuhren, was unsere Dreamer- oder Sister-Site Mitgliedschaft bei den HUMANs für sie bedeuten könnte. Am aufregendsten war die Teilnahme unserer Partner aus dem “Alderman Kneeshaw Park”, in dem sie auf wunderbare Weise Gartenarbeit und Gemeinschaft für Menschen aller Couleur zugänglich machen. Die Mitarbeiter des Parks befinden sich in der gleichen Zwickmühle, die der Erfolg im Non-Profit-Sektor oftmals mit sich bringt: Irgendwann scheint es an der Zeit, sich offiziell als Organisation zu etablieren, Gelder zu beantragen und eine Belegschaft, sowie Öffentlichkeitsarbeit und Infrastruktur zu entwickeln. So scheint es, als ob unser Tech HOME und das zugehörige Peer-Support-Netzwerk jetzt sowohl für die Timebank in Hull als auch für den Alderman Kneeshaw Park sehr hilfreich sein wird, um dies alles zu leisten, und wir arbeiten eng zusammen, um das zu entwickeln, was sie nun benötigen – und dokumentieren gleichzeitig diese Erfahrung, um sie für zukünftige Teilnehmer und Projekte reibungsloser und hilfreicher zu gestalten.

Puh!

Nach einem feierlichen Abendessen flogen wir alle in unsere jeweilige Heimat und arbeiten seitdem jede Woche daran, alle Querverbindungen und Entwicklungspfade, die wir während des Sprints entdeckt haben, weiterzuverfolgen.

Ohne die Unterstützung von monneta hätten wir all das nicht geschafft, und jetzt freuen wir uns darauf, über monneta mit neuen Interessierten und Partnern in Kontakt zu kommen, die wie wir daran arbeiten, Margrit Kennedys Vision zu verwirklichen. Und wir sind dankbar, dass dem durch die Arbeit von Kathrin Latsch, Declan Kennedy, Leander Bindewald und allen weiteren Netzwerk-Experten ein Raum gegeben ist.

Ein großes Dankeschön an alle und wir freuen uns auf den Tag, an dem wir feststellen, dass wir es gemeinsam geschafft haben. Bis dahin lade ich Sie ein, davon zu profitieren, was wir bisher geleistet haben: Sie können unserer Genossenschaft beitreten, Angebote und Gesuche auf unserem Marktplatz veröffentlichen oder an unserem nächsten Event teilnehmen, bei denen wir in Zukunft die  Früchte unserer Arbeit präsentieren werden.

 

What is the role of banks and investment companies in financing wars and the arms industry? With a keynote from Susi Snyder, Programme Coordinator at ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons), winner of the 2017 Nobel Peace Prize. New research, ‘Finance for Peace. Finance for War’, will be launched at the event, followed by a panel discussion with representatives from values-based banks advocating for peace and against investments in weapons.

More information and registration here.

Mit nachhaltigen Geldanlagen gegen Klimawandel, Umweltzerstörung & Missachtung von Menschenrechten?

Wo: Bistro des Dreikönigenhaus (Kornpfortstr. 15, 56068 Koblenz)

Mit Elsa Egerer (Hochschule für Gesellschaftsgestaltung)
Moderation: Achim Trautmann (Regionaler Fachpromotor für öko-soziale Beschaffung beim BUND Koblenz)

Um den Klimawandel, die Umweltzerstörung sowie die Missachtung von Menschenrechten aufzuhalten, sind die richtigen Investitionen notwendig. Aber wer kann sie tätigen und was bewirken sie? Welche Möglichkeiten nachhaltiger und ethischer Finanzierung haben Verbraucher:innen und Kommunen überhaupt? Welche Wirkung erziele ich, wenn ich mein Geld bei einer nachhaltigen Bank anlege oder in einen grünen ETF investiere? Wie erkenne ich Greenwashing und worauf kann ich bei der Wahl von Finanzprodukten achten?

Bei Kaffee und Kuchen tauschen wir uns zu diesen Fragen aus. Elsa Egerer von der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung nimmt uns mit in die Welt des Sustainable Finance und erklärt, wie sich der Finanzmarkt verändert hat, welche strukturellen Veränderungen notwendig sind, damit nachhaltige Geldanlagen auch umgesetzt werden können und gibt praktische Tipps für Privatpersonen, Unternehmen und staatliche Akteur:innen.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Es wird um eine Anmeldung per Mail gebeten: event@hfgg.de

 

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Dr. Jens Martignoni hat Oktober 2023 seine Dissertation „Ansätze zur Entwicklung eines neuen Vollgenossenschaftsmodells mit integrierter Währung“ im Rahmen einer Zoom-Konferenz interessierten Mitgliedern des monneta-Netzwerks vorgestellt und zu einer anschließenden Diskussion eingeladen.

The interdisciplinary summer university (5 ECTS) focuses on alternatives to the economic status quo: International participants deal with limits of growth, as well as the instabilities of our financial system and learn why a drastic system change is necessary to stabilize the world climate. The program offers a holistic approach, with the participants learning about many possible alternatives and reform proposals: heterodox economics, ethical banking, degrowth, sovereign money and more!

 

AEMS is an academic summer university program with a global following and held in English.

Since 2014, the program counts more than 440 alumni of 79 nationalities.

 

The program will take place again in Vienna from 15 July to 02 August 2024!

Applications are open! – More information and application form can be found here.

 

Target group

The program is open to students and professionals from all fields who strive to create a more just and green future. Are you looking for a unique educational program with a holistic approach to the topic? Then look no further!

There is also a limited number of scholarship spots available – application deadline for scholarships: 01 April 2024

 

The flyer for the 2024 summer school can be downloaded here (PDF). The report from the last years can be found here.

 

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Der folgende Artikel wurde von unserem Netzwerk-Experten aus England am 01.November 2023 auf seiner Webseite https://alteredstatesof.money veröffentlicht. Die 10 Punkte auf Deutsch lauten, frei übersetzt:

  1. Die unnötige Reduktion unserer Wahlmöglichkeiten

  2. Die Überwachung und Ausnutzung unserer Nutzerdaten

  3. Die Gefahr der Ausgrenzung

  4. Die Gefahr wirtschaftlicher Zensur

  5. Der Verlust von Resilienz

  6. Beschleunigung von Konsum und Verschuldung

  7. Die Förderung wirtschaftlicher Oligopole

  8. Der Verlust von Diversität

  9. Privatwirtschaftliche Übernahme des Politischen
  10. Die Stabilität des Finanzsystems

 


„10 reasons to fight cashless contagion“

Total payments uberfication is a virus, and we need to build resistance to it

 

(This article was published on the 1st of November 2023 on the author’s website https://alteredstatesof.money)

 

Imagine referring to whisky as ‘beerless alcohol’, or to Metallica as a ‘folk music-less band’. Those descriptions are deeply uniformative because they draw attention to what’s absent rather than what’s present. The same can be said about the phrase ‘cashless society’. It’s an evasive euphemism that refers to the situation in which every transaction in our economy has to be routed via the banking sector using big tech devices. If this Big Finance-Tech Society is going to be called ‘cashless’, we better call cash payments ‘bankless’.

Cash can co-exist with cards and apps, and when kept in balance, the different forms of payment can complement each other. It’s only when that balance is removed that the dark side of digital payments gets to flourish. Unfortunately, across the world we’re seeing the spread of so-called ‘cashlessness’, a type of contagion in which the option to pay with non-corporate and non-automated money is incrementally taken away from you.

The fight against cashless society, then, is a fight against a state of unbalance. I’ve campaigned on this for eight years now, and in this piece I’ll lay out 10 talking points that you can use to make even the most ardent card-tapper have second thoughts about a totally bank-dominated society.

 

1) Cashless is like bicycle-less

Fintech firms have tried for decades to make you think that cash is like an outdated, inefficient and dangerous ‘horse cart of payments’. People who buy into this belief imagine that the digital payment takeover is just a natural upgrade, like getting horse-carts to make way for sports cars on roads that don’t have space to host both. In reality it’s like removing bicycle lanes in a world dominated by Uber. It’s an enclosure that narrows our choices. The core way to defend cash is to show that it maintains a balance of power in the monetary system, much like bicycles maintain a balance of power in the transport system. If you’d like a deeper understanding of this, check out my Luddite’s Guide to Defending Cash.

 

2) Data surveillance and manipulation

Some commentators have recently been characterizing the move towards cashless society as a kind of digital nationalization of money by big government, but in reality it’s a privatization by big finance-tech. The vast majority of our digital payments rely on a collaborating oligopoly of banks, card companies (e.g. Visa and Mastercard), fintech platforms, tech companies (e.g. Apple and Google), and global financial alliances like SWIFT. When you interact with this complex, you leave detailed data trails about when, where, with who and on what you spend.

It’s true that governments can do surveillance of that data, but corporates can too. If governments are Big Brother, many firms position themselves as ‚Big Bouncer‘ – spying on your payments data to decide if you get access to things or not – and ‚Big Butler‘, using your data to creepily manipulate you but disguising that manipulation in the form of helpful suggestions.

 

3) Exclusion

To survive in a market economy your have to buy stuff, which means if you cannot access the payments infrastructure you’ll be severely at risk. While many of the world’s poorest people have historically struggled to earn high incomes, they do not struggle to spend their small incomes in the form of cash. As the cash system gets shut down though, they are forced towards digital systems run by private sector banks that often don’t want them as customers (and who often exploit them). There are also many people who struggle to access (reliable) digital infrastructures, and when the option to use cash is removed, they essentially start getting firewalled out of the economy.

This issue doesn’t just affect people who can’t use these systems. It affects everyone who doesn’t want to use them. This could include people – like me – who are politically opposed to being totally dependent on the platforms, as well as free spirits who don’t want to be constantly tethered to a phone, and people with disabilities who find the tactile nature of cash easier to work with. In places like London, where policy-makers are allowing the cash infrastructure to implode, half the city is now essentially inaccessible to those people unless they are willing and able to turn their lives over to Visa and Mastercard.

 

4) Economic censorship

Anyone who has ever been financially precarious will know that having no income in a market economy feels like being a fish slowly suffocating on dry land. Having money is what enables you to ‘breathe’ in our system, but in a cashless economy those institutions that control the payments infrastructure have the power to strangle people by blocking their payments. Once you’re dependent on the digital payments infrastructure, the oligopoly of big finance-tech firms (and governments) that control it can choose to exclude you, freeze your account and prevent you paying for certain things.

Libertarians recently rallied around the case of the anti-vax Canadian truckers who had their bank accounts frozen by government order, but partial payments censorship has long been tested on marginalized welfare recipients, such as indigenous people in Australia who have had their spending controlled via systems like the ‘Cashless Welfare Card’. The possibilities here are dark: in Margaret Atwood’s 1985 classic, The Handmaid’s Tale, a patriarchal theocracy uses the abolition of cash as a means to force women onto a digital payments platform to remove their freedom, but we don’t need sci-fi novels to realise that cash creates a buffer against all sorts of economic censorship. It gives breathing room.

 

5) Resilience

Being totally dependent on large-scale digital systems is a stupid strategy in a world beset by natural disasters, power outages, cyberattacks, systems failures, bugs and hacks. Those things can bring entire economies to a standstill when there’s no cash backup. As the saying goes, ‚cash doesn’t crash‚.

I constantly have to face short-sighted economists who moan about the ‘cost of cash’ – the fact that there’s a cost to running the public cash infrastructure – but that’s like a property developer moaning about the cost of providing stairs in a skyscraper. Picture them saying “Why not leave the stairs out, and only have elevators. Much more efficient! Nobody uses stairs anymore! They’re so expensive to build and maintain, and the youth don’t like them!” We all know how that ends.

If there’s an emergency in a skyscraper without emergency stairs, it’s only the people in the building who are affected, but in the case of the monetary system it’s our entire society that goes down if we have no payments backup. Money is part of the deep operating system of capitalism, a foundation upon which all other industries are built. Any breakdown in the monetary system causes everything else to break, so it’s the one system you have to promote resilience in above all else. Optimising for short-term efficiency rather than long-term resilience is downright dangerous in this space.

Even from a narrow business perspective the cashless equation doesn’t add up. Last year I found myself at a UK music festival where the official beer tent refused cash and had to turn thousands of beer-seeking customers away as the mobile networks their payments terminals relied on repeatedly crashed. More generally, digital hype is built on the probably unrealistic belief that we’ll face no resource constraints in future. Not only do we already have major supply chain problems in microchips, but half the world’s rare earth metal comes from a single mining district in China, meaning the resource constraints could easily be amplified by geopolitical tensions.

 

6) Spending and indebtedness

Not only are we physical beings that understand things through touch, but we are also social beings that like face-to-face interaction. Through the eyes of digital accelerationists though, positive texture like this is seen as a negative form of ‘friction’ slowing everything down. In a growth-obsessed world, this leads to a fixation with promoting ‘frictionless’ technologies that accelerate consumption and production (see Tech doesn’t make our lives easier. It just makes them faster). This is one major reason why governments and corporates promote digital payments. In it’s ‘Benefits of Going Cashless’ website, Visa gloats that people spend 25-40% more with cards, a finding that is backed by other academic studies (see this thread here for a list of 10 studies). Accelerating spending via digital payments might be narrowly good for big business, but not good for ordinary humans: millions of people are driven into unsustainable credit card debt to serve this unsustainable growth model.

 

7) Economic oligopolization

What’s the main difference between walking into a corner store in your local neighborhood to buy Heinz baked beans with cash, and getting the same thing via Amazon with your card? The former only involves one distant mega-corporation – the Kraft Heinz company – whereas the latter might rely on me using a Visa card from Barclays, hosted on an Apple iPhone or Google wallet, docking into Amazon to initiate a payment via Visa’s datacentres to Santander. Nowadays we’re told that becoming permanently plugged into digital corporate oligopolies like this is great progress, and that small local businesses should also become totally dependent on these behemoths. In the resultant cashless economy there really is no such thing as ‘local’. You’re going to have to pay fees to a series of distant corporations thousands of kilometres away to interact with someone standing a metre from you in your local farmer’s market.

 

8) Political capture

Every beep you hear on a contactless card terminal is the sound of the card companies and banking sector getting richer. In the aftermath of the 2008 financial crisis everyone was aware of just how powerful large financial institutions are, and how their ‚too big to fail‚ status held our political systems hostage. Since then they have tried to present themselves as good corporate citizens, sliding into the background while quietly entrenching themselves into our lives via digital finance. A cashless society is one in which we are dependent upon bank accounts for almost everything, but this time the finance sector has characterised this takeover as something driven by the ordinary person.

Gone are the days when the banking sector was made up of family-owned firms. Nowadays they are globe-spanning corporations owned by mega institutional shareholders like BlackRock, the Abu Dhabi Investment Authority, Berkshire Hathaway and hedge funds. The financial sector as a whole has a stake in the cashless bonanza, and the fact that their infrastructures are increasingly the only way we can survive means they can extract enormous political power. This means, rather than fighting to protect and promote the cash system as a strong public alternative, governments try onboard everyone into the banks via financial inclusion initiatives. A cashless society is one in which big finance ceases to be an optional service provider, and becomes a mandatory part of your life at all times.

 

9) Vibe

As Big Finance-Tech entrenches itself as a mandatory backdrop to all our interactions, the vibe of our economy changes. Older economies have a much greater balance of power between formal and informal spheres of action: in the 1950s you might have gone to work for a big company, but your daughter could still sell lemonade on the side of the road without paying a Mastercard executive. You might have ended up being a yuppie lawyer in the 1980s, but you could still flip a coin to a busker without it depending on your bank. A modern ‘cashless’ economy, by contrast, is an economy where everything routes via formal instutions, and this means it feels different.

The attack on cash is one element of a broader process of corporate-underpinned gentrification, in which more down-to-earth informal economies are systematically replaced with a shallow layer of choice built on a deep layer of corporate domination. Think about the new breed of cashless ‘independent’ stores that are popping up in big cities – the craft beer place, the high-end cupcake bakery, the hipster coffee grinders. They look small and independent, but in reality they are plugged into a complex of tech and finance firms, and their independence is superficial when compared to the cash-only Jamaican record store in London or the Turkish barber shop in Berlin. This gentrification seems ‘modern’, but deep down it’s driven by a profit impulse that prioritises automation, efficiency and scale, values that eventually make everything feel sterile. Anyone who has lived in London for more than a decade will remember a time when you could go to small underground parties with cash-only bars. Now the values of that world are being hunted down and assassinated by corporate capitalism.

 

10) Financial stability

Sometimes hard-nosed economist types look at me strangely when I pull out my vibe arguments, saying that I’m being ‘romantic’. In that case, I’ll end with a very unromantic point. Even if you do like the endless automation and efficiency drive in our society, and feel at home in the sterile corporate gentrification that it creates, it’s really bad for financial stability. The only reason people trust in cashless digital payments is that they believe those units that they see in their bank account can eventually be redeemed for cash. This becomes especially apparent once you realise that those units are essentially ‘digital casino chips’ issued out to you by banks, and a casino chip means jack-shit if it can’t be redeemed.

During crises people always run to the ATM to turn their digital chips back into government cash, like people running for the exit of an unstable casino. When banks shut down ATMs and branches it’s like them shutting down those exits, but while that makes sense to them individually, when they do it collectively they risk undermining the basis of public confidence in their private systems. After all, if I can’t get out of a bank, do I really want to go in in the first place? In the end, the so-called cashless systems are in fact both legally and psychologically tethered to the cash system.

If you want a deeper dive into all of this, check out my 2022 book Cloudmoney: Why the War of Cash Endangers of Freedom. Please do leave a thumbs up if you found this useful, and let me know in the comments any experiences you’ve had with the cashless contagion in your local town or neighborhood. Thanks for reading.

 

This article was published on the 1st of November 2023 on the author’s website https://alteredstatesof.money

In ihrem Jubiläumsjahr 2023 bringt die 10. Fair Finance Week Frankfurt erneut Gesellschaft, Politik, Wissenschaft und Finanzwirtschaft zusammen, um Impulse für Nachhaltigkeit zu setzen.

Das diesjährige Motto lautet: Nachhaltigkeit in der Krise?! Ist Nachhaltigkeit in Krisenzeiten noch angesagt? Ist in Zeiten von Krieg in Europa und der daraus entstandenen Energiekrise, verbunden mit weltweiter Inflation Ökologie, Klimaschutz, Biodiversität und Einhaltung der ESG-Kriterien gefährdet. Welchen Weg nehmen Finanzströme? Drohen Fragen nach sozialer Gerechtigkeit und Verbundenheit ihre Aufmerksamkeit zu verlieren?

Das Fair Finance Network Frankfurt lädt alle Interessierten herzlich ein zum Mitdiskutieren, Zuhören und Fragen stellen. Besuchen Sie uns an einem oder mehreren Abenden.

Das Fair Finance Network Frankfurt ist ein 2014 gegründetes Netzwerk von in Frankfurt ansässigen nachhaltigen Finanzinstituten. Mitglieder sind derzeit die lokalen Filialen der Evangelischen Bank eG sowie der GLS Gemeinschaftsbank eG, daneben Triodos Bank N.V. Deutschland und Oikocredit Förderkreis Hessen-Pfalz e.V. Seit 2021 ist auch die Invest in Visions GmbH Mitglied des Netzwerks.

Die Mitglieder verstehen sich als Vorreiter einer nachhaltigen Finanzwirtschaft und möchten sich für diese am Standort Frankfurt mit gemeinsamer Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit einsetzen.

 

Weitere Infos finden Sie hier: https://fair-finance-frankfurt.de/

 

Against a backdrop of citizenry’s mistrust towards the governments of their own countries   successive economic crises over the years have further widened the gap between the local and central institutions. In view of these challenges, complementary currencies may be able to reconnect the knots of the citizens with formal institutions (and vice versa).

Many experiences with complementary means of payment in recent years have resulted in systems of mutual exchange traceable to business communities, with the creation of closed circuits in which members voluntarily exchange goods and services, offsetting debts with credits. Or with initiatives characterized by solidarity and participatory systems aimed at strengthening community relations for development that aims at being financially and economically sustainable. One of the unknowns often encountered is the relationship with national and subnational institutions and in particular on the presence or absence of specific state regulatory references. In the case, in fact, of weakness of state norms, the production of goods and services has moved “regardless” of such references, eschewing the formal economy. The need to meet the motivations from below, born to avoid processes of impoverishment of communities, through the use of complementary monetary circulation systems, and the ability of regional and local institutions to transpose the pushes from below are at the basis of the possibility of creating social innovation or, in negative cases, an economic reality at the edge of the invisible. It is therefore on these issues that we invite researchers, activists and anyone interested in such processes to the conference entitled: “The Future of Money: Democracy, Localism and Inclusion.”

Themes for paper presentations are:

  • Digitalization – Can CCS help bridge the distance between the technological and digital divides. Suggested key words: 4th industrial revolution, Digital currencies, Crypto currencies etc.
  • Regional/Local – Communication between local/ regional administrations and communities through CCS. Suggested key words: Decentralization, Decommodification, (Re-)Distribution, Social cohesion, social innovation, Community resilience, Community development and Local development.
  • Welfare state how CCS can help the social system. Suggested key words: Debt crises, Poverty, Inequality, Liquidity, Inflation, Ethical finance, Social harmony, Social justice, etc.
  • Enviroment The role of the CCS in the field of sustainable and biodiversity. Suggested key words: Perpetual pandemics, Energy transition, Natural resources, Ecology, Green New Deal, Green investment.
  • Historical – the different economic, social and cultural phases of the history of complementary currencies. Suggested key words: history, transition phases, civil society, currency.
  • CCS – Review and renew. Case studies, concepts, experience reports.

Deadlines for submission of papers (May 15th), registration and more information will be published in due time on
https://ramics.org/7th-congress-rome-2024/

Has ESG replaced conversations about sustainability and impact? Join us on 8 November for an important conversation with experts in values-based banking about the opportunities and limits of ESG. Together, they will examine ESG as a helpful starting point for financial institutions but not as an end goal in itself.

The session aims to encourage banks to Think Bolder so that their actions and ambitions can change the rules of the game and move towards sustainable market transformation.

 

More information and registration here.

 

The positive push back of ESG (Environmental, Social and Governance) factors in big companies and banks may lead to a comprehension of sustainability limited to risk screening, data and compliance. But, what about impact creation? 

With the rise of ESG at traditional banks, it is even more important to be clear on what can be achieved with ESG screening and what additional impact can be created with a bolder approach to banking, centred on enabling social empowerment, economic prosperity and environmental regeneration. That is a Triple Bottom Line approach.

Values-based banks are redefining the role of finance in society by going beyond the focus on ESG data. They lead the transformation of banking and finance in their respective communities, countries and regions, and expand their impact by supporting others in the way to change. They do not settle for being clean fish in polluted waters.

Join us for an important conversation with experts in values-based banking about the opportunities and limits of ESG. The panel discussion will include the following speakers:

  • Tommaso Rondinella, Head of Impact Models and Socio-Environmental Assessment of Banca Etica (Italy)
  • Avelina Perez, Corporate Affairs Director at Banco Solidario (Ecuador)
  • Sharad Tegi Tuladhar, Chief Policy, Environmental and Social Officer at NMB Bank (Nepal)

The dialogue will be moderated by Dr. Adriana-Kocornik-Mina, Research and Metrics Senior Manager at the GABV. The session will be in English, with Spanish translation available.

Together, they will examine ESG as a helpful starting point for financial institutions but not as an end goal in itself. As the speakers come from different geographical regions and cultural environments, they will offer a diverse approach to how they are overcoming the barriers to sustainable outcomes.

The session aims to encourage banks to Think Bolder so that their actions and ambitions can change the rules of the game and move towards sustainable market transformation.

 

More information and registration here.