Die Tagung, organisiert vom Netzwerk Plurale Ökonomik, soll Entscheidungsträger*innen in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen bringen, um das Thema einer nächsten Finanzkrise in den Vordergrund zu rücken und so neue Impulse für eine zukunftsweisende Debatte zu geben. Dabei sollen keineswegs pessimistische Katastrophenszenarien heraufbeschworen, sondern die große Vielfalt an politischen Handlungsoptionen und visionären Reformmöglichkeiten aufgezeigt werden. Im Dialog mit verschiedensten Stakeholdern soll diskutiert werden, welche geld- und finanzpolitischen Reformen und Weichenstellungen nötig sind, um den multiplen Herausforderungen einer komplexen Welt zu begegnen und ein nachhaltiges, gerechtes und stabiles Geld- und Finanzsystem aufzubauen.

Mehr Informationen und Anmeldung auf https://naechstercrash-tagung.de

 

Am 10. August ist unser Freund und langjähriger Arbeitskollege Otmar Donnenberg im Alter von 79 Jahren gestorben. Darüber sind wir noch so erschrocken, dass wir den Nachruf in Form eines Briefes geschrieben haben, den wir ihm gerne noch hätten zukommen lassen.

 

Lieber Otmar,

Du fehlst. Nicht nur unserem Freundeskreis bei MONNETA, nicht nur Deiner Familie, Deinen Freunden und vielen Weggefährten durch Dein bewegtes Leben. Nein, Menschen wie Dich findet man selten. Diese Kombination aus einem engagierten Lehrer, Unternehmer, Berater und Sozialreformer waren ziemlich einzigartig. Ebenso wie Dein zielgenauer Blick für das Wesentliche, der uns so häufig zu dem zurückgeführt hat, was wir Menschen wirklich brauchen.

Du hast so viel geleistet in Deinem Leben z.B.:

  • für die Organisationsentwicklung, die eine neue Methode war, als Du damit anfingst,
  • für die maßgebliche Weiterentwicklung des Action-Learning, die in Deinem Buch nachgelesen werden kann,
  • für Gemeinschaften und Menschen, die Du als Coach betreut hast,
  • für Gruppen, denen Du als Mediator und Moderator geholfen hast ihre Potentiale besser zu entfalten
  • für die Nutzung der Soziokratie auch in Unternehmen,
  • für ein ethisches Banking, z.B. bei der Triodos-Bank in den Niederlanden, die Du mitgegründet hast,
  • für Lernstrategien der Veränderung z.B. bei der Transition-Bewegung, der Regionalentwicklung und der Gemeinwohl-Ökonomie

Diese Aufzählung ließe sich noch um einiges verlängern.

Menschlich überaus beeindruckend waren darüber hinaus Dein mutiger, tapferer und bewusster Umgang mit Krankheit und Tod. Seit 2008 wusstest Du von Deiner Knochenmarkserkrankung. Du hast die Leukämie mit Hilfe Deiner Frau so viele Jahre gut in Schach gehalten. So gut, dass wir noch im Juni dachten: Jetzt ist Otmar endlich über den Berg! Dann aber kam eine Infektion, die sich hartnäckig ausgebreitet hat, genauso wie die weißen Blutkörperchen. Letztendlich hat Deine bewusste Entscheidung auf weitere Behandlung zu verzichten und nach Hause zu gehen, sogar die behandelnde Ärztin zum Weinen gebracht.

Geschöpft hast Du Deine Kraft aus einer tiefen Spiritualität, die Dich z.B. immer wieder nach Dornach geführt hat. Dort hast Du den Faust von Goethe in voller Länge erlebt und ebenso die Mysteriendramen von Steiner. Für Dich waren das nicht nur Schauspiele, sondern ständige lebendige Quellen für Ideen und Inspirationen. Die Begegnung mit Bernard Lievegoed hat Dich zu Deinem Lebensthema geführt, zur „Kultivierung der Herzen“, das Du auch an vielen beruflichen Stationen praktizieren konntest. Auf gesellschaftlicher Ebene gab es für Dich ebenfalls einen Ansatz der Kultivierung durch eine Dreigliederung von Gesellschaft und Unternehmen. Das Kulturleben sollte nach Deiner Auffassung durch das Prinzip der Freiheit geprägt sein, das Rechtsleben durch das Prinzip der Gleichheit und das Wirtschaftsleben durch das Prinzip der Geschwisterlichkeit. Gewehrt hast Du Dich dagegen, Schulen und Bildung dem Gleichheitsprinzip des Staates zu unterwerfen, ebenso warst Du dagegen Wirtschaft als puren globalen und freien Wettbewerb zu gestalten, da dieses Übermaß an Freiheit im Wirtschaftsleben zur Übermacht der Konzerne und zur Monopolisierung führen würde.

Dein Mut und starker Wille Dinge zu Ende zu denken, führten auch zu der Erkenntnis, welche umfassende Bedeutung das Geldwesen, die Finanzwirtschaft und Währungssysteme für unsere Gesellschaft, unser Denken und unsere Kommunikation haben. Du wusstest wie viel man erreichen kann, wenn man dort ansetzt und zum Beispiel mit Komplementärwährungen und mit praktischen neuen Handlungsmöglichkeiten auch das Bewusstsein der Menschen verändert. Ja, Geld ist ein Tauschmittel und gesellschaftliches Gestaltungsmittel, das wir mitgestalten sollten. Deshalb hast Du Dich für Regionalwährungen, Zeit-Tausch-Systeme und Verbesserung der lokalen Netzwerke eingesetzt. Und um etwas gegen die zunehmende Ungleichheit und für eine gerechtere Verteilung zu tun. Es gab Rückschläge z.B. bei der Regionalwährung „Dreyecker“, die Du mitgegründet hast. Dennoch hat das Deinen grundsätzlichen Optimismus nicht erschüttert. Du hast dem Kritiker der Wachstumswirtschaft Tim Jackson zugestimmt, der sagte „Pessimismus ist ein Akt des Verstandes, Optimismus ein Akt des Willens. Wir gewinnen nicht durch Pessimismus, sondern durch eine optimistische Haltung.“ In diesem Sinne sehen wir Dich als einen willensstarken Optimisten, der bis zuletzt voller Elan dabei war, Regiogeld-Initiativen miteinander zu vernetzen und das kooperative Denken anzuregen. Die Themen, für die Du Dich engagiert hast, wollen wir in diesem Sinne weiter voranbringen.

Wir danken Dir aus tiefen Herzen für all das Gute, das Du für uns getan hast!

Kathrin Latsch und Christian Gelleri

Nach mehren Jahren mühevoller Kampagnenarbeit haben es mehrer Finanzreform-Gruppen in Kalifornien endlich erreicht, dass öffentliche Banken nun per Gesetz möglich sind. Damit ist Kalifornien neben North Dakota, wo es seit vielen Jahrzehnten die einzige öffentliche Bank der USA gibt, der einzige Bundestaat wo dies explizit möglich ist.

Zuvor hatten Gruppen in Berkeley, Oakland und San Franzisco versucht ohne gesetzliche Absicherung eine solche Bank für und durch ihre Stadtverwaltungen zu etablieren, sind aber bei Politikern und Lobbygruppen auf Widerstand gestoßen (wir berichteten in unserem Newsletter in 2017). Das neue Gesetz ermöglicht es Städten, Gemeinden und dem Staat Kalifornien nun, Banken wie die Kreditanstalt für Wiederaufbau zu gründen und damit nicht mehr auf kommerziellen Banken und deren Geschäftsmodelle angewiesen zu sein.

Mehr dazu z.B. in der LA Times von 02.10.2019 und ein ausführlicher Pressespiegel der „california Public Banking Alliance“ vom 11. Oktober findet sich hier.

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Verursachen Fehler in unserem Geldsystem immer wieder Finanzkrisen? Systemkritische Fragen blieben in Finanzkrisen häufig unterbelichtet. Der Film »Fehler im Geldsystem?« zeigt in 7 ½ Minuten in anschaulichen Grafiken welche Folgen Zins und Zinseszins in der Finanzwirtschaft haben können und wie systematisch über die Renditen von der großen Mehrheit der Bevölkerung zu den Vermögenden umverteilt wird.

Das Video wurde als Einspielfilm für Vorträge konzipiert und endet deshalb mit der Frage: „Wie können wir es besser machen?“, die anschließend diskutiert werden kann.

Dieses Video kann kostenlos auf der Vimeo Webseite heruntergeladen werden.

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Der Film Oeconomia ist noch bis zum 07.02.2022 in der 3Sat/ZDF Mediathek verfügbar.

„Oeconomia“ legt episodisch die Spielregeln des Kapitalismus offen: ein Aufklärungsfilm über den Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum, Verschuldung und Vermögenskonzentration.

Unser Wirtschaftssystem hat sich für die Augen des Normalbürgers zunehmend unsichtbar gemacht und entzieht sich in großen Teilen dem Verstehen. Erkennbar ist derzeit nurmehr eine Art Nullsummenspiel, das uns in die Logik einer sich stets fortsetzenden Kapitalvermehrung einzuspannen scheint – ein Spiel, das bis zur totalen Erschöpfung gespielt wird und vielleicht kurz vor seinem Ende steht.

Jenseits der distanzierten Formeln der Finanzberichterstattung, die den Fokus nicht auf ein Verstehen des großen Ganzen setzen, macht sich Dokumentarfilmerin Carmen Losmann mit so viel Scharf- wie Eigensinn daran, den Kapitalismus der Gegenwart in seiner Struktur zu durchleuchten.

Mit „Oeconomia“ unternimmt Carmen Losmann eine Reise in das strategische Zentrum neoliberaler Politik. Ein ehrgeiziges und schwieriges Unterfangen, denn viele Insider des Banken- und Finanzsektors reden lieber nicht vor einer Kamera – und denen, die sich darauf einlassen, fehlen mehr als einmal die Worte. So transparent die Architektur von Banken und Geldinstituten sich gibt, so schnell verschließen sich die Türen für die recherchierende Regisseurin. Sie macht aus der Not eine Tugend, indem sie unter anderem Telefonprotokolle und computergenerierte Bilder einsetzt, damit das Abstrakte und schwer Verständliche anschaulicher wird.

„Oeconomia“ hatte auf der Berlinale 2020 in der Kategorie Forum seine Premiere.

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Wo kommt eigentlich das viele Geld her, mit dem die Wirtschaft in der Corona-Krise gerettet werden soll? Wie entstehen die Milliarden für Konjunkturhilfen, die der Corona-Rezession entgegen wirken sollen? Die Überbrückungshilfen z.B. haben etwas zu tun mit Krediten, die in diesem Fall der Staat aufnimmt – zum größten Teil bei privaten Banken. Dadurch steigt die Staatsverschuldung, an der die Banken verdienen.

Die 10-jährige Holly erklärt in diesem Video von Positive Money, woher Geld wirklich kommt, warum es so viele Schulden gibt und was das alles für Sie bedeutet.

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Regiogeld oder auch Regionalgeld ist ein relativ junges Phänomen in der Ökonomie. Seitdem im Jahr 2003 der Chiemgauer am Chiemsee gestartet ist, hat das Projekt zahlreiche Nachahmer gefunden und die Vorstellungen davon, wie Geld funktionieren kann, enorm bereichert. Was ist Regiogeld? Mit welchem Hintergrund wird es eingesetzt?

Quelle: Regionalentwicklung.de

In der Diskussion um die Griechenland-Krise wurde das Video auch von der Deutschen Welle erwähnt.

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15.10.2010 Bericht über die Bremer Regionalwährung, den Roland (ca. 6 min)

Alternativen in der Währungskrise: Regionalwährungen. In Bremen gibt es z.B. eine Regionalwährung, den Roland, als 2. Währung neben dem Euro. Der Film zeigt wie es funktioniert.

A 10min video by the NGO for regional development www.Regionalentwicklung.de
What are regional currencies? Regional/local currencies are a relatively new phenomenon in economy. Since in 2003 the „Chiemgauer“, a local currency at the lake Chiemsee (Germany) started off, the project has inspired many similar projects, and enriched the ideas about how money can function a lot. Regional currencies are a medium of exchange designed for a certain region, which are used in addition to the currency of the country.

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