Grundrisse einer Marktwirtschaft ohne Kapitalismus
50 Fragen und Antworten

ISBN: 978-3-98726-174-9
Softcover, 108 Seiten
Erscheinungstermin: 05.06.2025

Kann es eine Marktwirtschaft auch ohne Kapitalismus geben? In 50 präzise formulierten Fragen und Antworten entwirft Werner Onken eine fundierte Realutopie: eine Marktwirtschaft, die ohne Akkumulation und Konzentration von Kapital auskommt und stattdessen auf Dezentralisierung, Gemeinwohl und ökologische Verantwortung setzt.

Ausgehend von den blinden Flecken klassischer, neoklassischer und marxistischer Theorien erklärt Onken, was hinter der strukturellen Macht des Geldes steckt, warum Boden und natürliche Ressourcen nicht länger als Privatbesitz behandelt werden sollten und wie Unternehmen gerechter organisiert sein könnten.

Mit ideengeschichtlicher Tiefe und politischer Klarheit schlägt er einen evolutionären Weg zu einer gerechten, demokratisch verankerten und ökologisch tragfähigen Wirtschaftsordnung vor. Seine »Marktwirtschaft ohne Kapitalismus« enthält eine mutige Zukunftsperspektive – und lädt auch ein zum Weiterdenken – jenseits von Marktverklärung, Staatszentralismus und autoritärem Rückzug.

Erschienen ist das Buch im oekom Verlag.

 

Über Werner Onken

Werner Onken, Jahrgang 1953, ist Diplomökonom, Redakteur der »Zeitschrift für Sozialökonomie« und Verwalter des »Archivs für Geld- und Bodenreform«. Er war viele Jahre Mitorganisator der »Ringvorlesung zur Postwachstumsökonomie« an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

Natur als Wertstandard –
Drei Maßnahmen zur Schaffung eines Geldsystems, das unsere Lebensgrundlage schützt

ISBN: 978-3-98726-124-4
Softcover, 102 Seiten
erschienen am: 05.12.2024

Das heutige Geldsystem ist die Hauptursache dafür, dass wir Menschen die Bewohnbarkeit der Erde zerstören. Maßnahmen zum Schutz dieser Bewohnbarkeit müssen derzeit aus Steuern finanziert werden, die wiederum auf diesem Geldsystem basieren. Das ist absurd. Doch unser jetziges Finanzwesen lässt sich anpassen, sodass unsere Lebensgrundlage geschützt und aufgebaut wird. Harris Tiddens schlägt dafür umsetzbare Maßnahmen vor z.B. unberührte Naturräume als Basis für handelbare Naturzertifikate zu nehmen, damit diese dann Naturschutzgebiete stärken und als Maßstab für ökonomischen Wert dienen.

Die ersten Schritte zur Umsetzung schildert der Autor auf der Website des Buches. Dort kann man auch mitmachen!

Erschienen ist das Werk im Oekom Verlag.

»Natur als Wertstandard ist exzellent!«
Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker

Über Harris C. M. Tiddens

Der Sinologe Harris C. M. Tiddens begann seine Karriere in der Finanzwelt und wurde später Finanzkorrespondent für die niederländische Presse in Bonn. Anschließend wechselte er zu einem großen deutschen DAX-Unternehmen, wo er als Verantwortlicher für das Qualitätsmanagement in die Führungsebene aufstieg. Seit 2006 erforscht er in Reallaboren von Peking bis Hamburg, wie Städte ihre Zukunftsfähigkeit erreichen können.

Grassroots Economics enthüllt ein revolutionäres Wirtschaftsmodell, das auf natürlichen Prinzipien und traditioneller Weisheit basiert. Inspiriert von der Widerstandsfähigkeit lokaler Gemeinschaften zeigt das Buch, wie Ressourcen-Pooling – analog zu Mykorrhiza-Netzwerken und sozialen Strukturen – nachhaltigen Wohlstand schaffen kann. Ein wegweisender Leitfaden für Aktivist:innen, Umweltschützer:innen, Technolog:innen, Ökonom:innen und Changemaker, die dezentrale, kooperative und regenerative Ansätze zur Ressourcenkoordination für eine florierende Zukunft suchen.
Dieses Buch ist keine Antwort, sondern eine Einladung – eine Einladung, neue (und alte) Wege der Ressourcenkoordination zu erkunden, Vertrauen wiederherzustellen und Wirtschaftssysteme zu gestalten, die dem Wohl aller dienen.

ÜBER WILL RUDDICK

Will Ruddick ist Gründer der Grassroots Economics Foundation und ein Ökonom, der traditionelle Praktiken mit wirtschaftlicher Innovation verbindet. Nach seinem Studium der Hochenergiephysik am Stanford Linear Accelerator Center und der Ökonomie an der Universität Kapstadt verlagerte sich seine Leidenschaft hin zur Gemeinwohl-Ökonomie.

Ursprünglich kam der US-Amerikaner mit dem Peace Corps nach Kenia. Seit 2008 lebt er in Ostafrika, wo er erfolgreiche Programme zur Ressourcenkoordination mit lokalen Gemeinschaften umsetzt. Seine Arbeit umfasst Ökosystem-Restaurierung, Ernährungssicherheit, Wasserversorgung sowie die Stärkung von Gemeinschaften durch die Vernetzung lokaler Talente und Ressourcen.

Als Gründer der Grassroots Economics Foundation gilt er als Pionier des Commitment Pooling – eines wirtschaftlichen Protokolls, das von traditioneller Weisheit inspiriert ist. Weltweit berät er Organisationen wie das World Food Programme, das Rote Kreuz und das Environmental Economics Policy Research Unit der Universität Kapstadt. Zudem arbeitet er eng mit Gemeinschaftsführern auf der ganzen Welt zusammen und ist Associate Scholar der Universität Cumbria.

Geld ist ein zentrales Element des Kapitalismus und unserer zahlreichen Nachhaltigkeitskrisen. Können wir das Geld so umgestalten, dass es eine nachhaltige Wirtschaft und eine gerechte Gesellschaft fördert? Eine wachsende Zahl von Wissenschaftlern, Politikern und Aktivisten glaubt, dass wir das können, und sie tun es von unten nach oben.

In diesem Buch wird untersucht, wie Graswurzelgruppierungen, Kommunen und radikale Krypto-Unternehmer das Geld neu gestalten, indem sie Komplementärwährungen entwickeln und organisieren. Es argumentiert, dass in ihren neuartigen Ideen und Governance-Praktiken der Schlüssel zum Aufbau einer grünen und integrativen Wirtschaft liegt.

Dieses Buch beschäftigt sich mit der Zukunft des Geldes und richtet sich an alle, die sich für eine nachhaltigere und gerechtere Welt interessieren.

 

ÜBER ESTER BARINAGA

Ester Barinaga ist Professorin für soziales Unternehmertum an der Universität Lund (Schweden) und Professorin (mit besonderen Aufgaben) in der Abteilung für Wirtschaftswissenschaften und Recht (BHL) an der Copenhagen Business School (CBS, Dänemark). Ihre Forschung konzentriert sich auf Konzepte, Strategien, Methoden und Praktiken, die Sozialunternehmer einsetzen, um den sozialen Wandel voranzutreiben. Derzeit konzentriert sie sich auf Komplementärwährungen als Instrumente zum Aufbau nachhaltiger Volkswirtschaften, inklusiver Städte und widerstandsfähiger Gemeinschaften. Die Methoden, die sie anwendet, sind interventionistisch und nehmen aktiv an den unternehmerischen Prozessen teil, die sie untersucht. Ihre Forschungsergebnisse wurden in hochrangigen akademischen Zeitschriften wie Urban Studies, Organization Studies, Geoforum, Human Relations, Urban Geography, Business Ethics Quarterly und Journal of Social Entrepreneurship veröffentlicht. Ihr neuestes Buch Remaking money for a sustainable future: Money Commons“ wurde im April 2024 bei Bristol University Press veröffentlicht.

Warum die totale Digitalisierung des Geldes gefährlich ist.

Nicht erst seit der Corona-Krise bezahlen immer mehr Menschen bargeldlos mit Karte oder App. Corona hat die Entwicklung deutlich beschleunigt. Nutznießer sind vor allem die großen IT-Unternehmen wie Amazon und Google und die Großen der Finanzindustrie, die unter dem Banner des Fortschritts schon seit Längerem die bargeldlose Gesellschaft propagieren. Der englische Finanzexperte und Aktivist Brett Scott zeigt, dass und wie Big Tech und Big Finance immer enger zusammenrücken und mithilfe der allgegenwärtigen digitalen Geräte ihre Macht über uns gefährlich ausbauen, zum Nachteil unserer Freiheit und Unabhängigkeit. Die augenöffnende Analyse durch »Cloudmoney« ist ein Weckruf, die als unausweichlicher Fortschritt dargestellte Welt des digitalen Gelds, nicht widerspruchslos hinzunehmen.

Das Buch ist am 07. September 2022 auf Deutsch erschienen und als Print sowie E-Book erhältlich.

Diese transdisziplinäre Arbeit entwickelt ein neues Unternehmensmodell für Genossenschaften: Die Vollgenossenschaft, die eine regional abgestützte, nachhaltige, klimaschonende und friedvolle Wirtschafts- und Lebensweise ermöglicht. Die Grundlagen werden aus dem Idealbild und der Praxis von historischen Vollgenossenschaften abgeleitet. Unter Einbezug von Organisationstheorie, Systemtheorie und monetären Theorien wird eine neue Organisationsform skizziert, die größere Widerstandskraft in der Bewahrung und Umsetzung der genossenschaftlichen Werte und Ziele entfalten könnte. Das Modell beinhaltet eine konsequente Zusammenführung von Produktion und Konsum, verwendet ein internes Währungssystem und fordert eine umfassende Partizipation seiner Mitglieder.

Die gesamte Dissertation ist kostenfrei aufrufbar unter diesem Link (CC-By-NC-ND)


Erschienen 2022
ISBN print: 978-3-8487-8516-2
ISBN online: 978-3-7489-3310-6

Dieses Buch wirft einen ungewohnten Blick auf die rund 250-jährige Entwicklung der Wirtschaft im Zeitalter der Moderne und der sie prägenden ökonomischen Theorien. Aus der Perspektive der unkonventionellen Denkansätze einer Bodenrechts- und Geldreform zeigt es, dass die Marktwirtschaft noch nie wirklich ‚frei‘ und die bürgerliche Gesellschaft noch nie eine Gesellschaft von Freien und solidarisch verbundenen Gleichen war. Vielmehr waren der wirtschaftliche Wettbewerb auf den Märkten und auch die politische Demokratie von Anfang an durch Privilegien des privaten Geld- und Realkapitals einschließlich des privaten Bodeneigentums verfälscht. Diese Privilegien bewirkten eine fortwährende Akkumulation und Konzentration von wirtschaftlicher und politischer Macht. Die Monopolisierung der Märkte machte die Entwicklung einer egalitären bürgerlichen Gesellschaft, die die Humanisten und Aufklärer sowie die Klassiker der Ökonomie nach dem Ende des Feudalismus erwartet hatten, unmöglich. Stattdessen führte sie zur Entstehung einer hierarchisch geschichteten bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft. Zu deren innerer sozialer Spaltung kam die Aufspaltung der Einheit von menschlicher Gesellschaft und Natur hinzu.

Die Anfänge dieser Fehlentwicklung haben die Klassiker der Ökonomie übersehen und die Frühsozialisten haben sie nicht korrigieren können. Marx & Engels haben zwar die Lohnabhängigkeit der Proletarier von konzentrierten Privatkapitalien angeprangert; aber mit ihrer Forderung nach einer Verstaatlichung der Produktionsmittel haben sie die Akkumulation und Konzentration von Kapital nicht rückgängig gemacht, sondern sie auf einer höheren proletarisch-staatlichen Ebene geradezu auf eine Spitze getrieben.

Im Gegensatz zur privat- und staatskapitalistischen Akkumulation und Konzentration von Kapital entwickelten Mill in England und Proudhon in Frankreich erste Ansätze einer Dezentralisierung von Kapital und einer Entmonopolisierung der Märkte. In diese Richtung dachten um die Wende vom 19. zum 20.Jahrhundert auch weitere liberalsozialistische Reformer wie George in den USA,Oppenheimer und Gesell in Deutschland sowie Hertzka in Österreich-Ungarn. Sie blieben jedoch im Schatten der großen ökonomischen Orthodoxien der Klassik & Neoklassik und des Marxismus bzw. derjenigen Epigonen von Marx, die wie Hilferding und in gewissem Sinn auch Schumpeter an die demokratische Steuerbarkeit eines Organisierten Kapitalismus mit monopolkapitalistisch vermachteten Märkten glaubten.

Auch Keynes neigte zu einer staatlichen Globalsteuerung der kapitalistisch deformierten Marktwirtschaft; jedoch entwickelte er in Anlehnung an Gesells Geldreform auch Vorstellungen eines „wirtschaftspolitischen Gezeitenwechsels“ in die Richtung einer Dezentralisierung von Kapital und eines längerfristigen Übergangs in ein „quasi-stationäres Gemeinwesen“ mit gegen null sinkenden Geld- und Realkapitalrenditen.Dazu passten auch die Überlegungen der Ökonomen und Juristen des frühen Ordoliberalismus. Durch Reformen des Gesellschafts-, Haftungs-, Patent- und Markenrechts wollten Böhm und Eucken sowie Röpke und Rüstow eine rechtsstaatliche Rahmenordnung für eine monopolfreie „vollständige Konkurrenz“ schaffen. Jedoch versäumten sie es ebenso wie Keynes‘ Nachfolger, in diese Richtung weiterzudenken und auch die Privilegien des privaten Bodeneigentums und des Geld- und Realkapitals abzubauen. So gerieten die Postkeynesianer und die Ordoliberalen auf je eigene Weise in den Sog der weiteren Kapitalkonzentration und ließen der fortschreitenden Monopolisierung der angeblich ‚freien‘ Märkte bald ihren Lauf.

Indem sich die Nachfolger von Keynes von dessen geldreformerischen und wachstumskritischen Ambitionen entfernten, entwickelten sie ähnlich wie die Neoklassik Theorien, in denen den Menschen ein Goldenes Zeitalter eines immerwährenden krisenfreien Wirtschaftswachstums in Aussicht gestellt wurde. Diese Theorien beruhten auf dem Glauben, dass die soziale Spaltung der Gesellschaft in konzentriertes Kapital und lohn- und gehaltsabhängige Arbeit durch eine beiderseitige Teilhabe an einem ständigen Wirtschaftswachstum überdeckt werden könne. Dagegen konnte sich die in den 1960er und 1970er Jahren von Kohr, Schumacher und Illich begründete „Small is beautiful“-Bewegung nicht durchsetzen. Wie schon dem frühen Ordoliberalismus fehlte auch ihr die Einsicht in die Notwendigkeit, Privilegien des privaten Bodeneigentums und Geld- und Realkapitals abzubauen, um die soziale Spaltung der Gesellschaft und ihre Abspaltung von der Natur überwinden zu können. In den ersten elf Kapiteln dieses Buches werden diese Theorieentwicklungen in der Ökonomie einschließlich ihrer unorthodoxen „Unterwelt“ (Keynes) und entsprechender Diskurse in der Soziologie aus der Perspektive der Bodenrechts- und Geldreform nachgezeichnet – bis hin zur neoliberalen Entfesselung der internationalen Finanzmärkte und des realwirtschaftlichen Wachstums auf monopolisierten, von Konzernen beherrschten Weltmärkten. Mittlerweile hat diese Fehlentwicklung in eine multiple, ökonomisch-sozial-ökologische Gesamtkrise von Mensch und Erde geführt.

Im zwölften Kapitel werden die derzeitige, historisch einmalige Krisensituation und die Notwendigkeit einer grundlegenden wirtschaftspolitischen Kurskorrektur behandelt. Unter anderem versucht es, die neuere Negativzinsentwicklung als Zwischenstadium in einem noch unübersichtlichen Übergang in eine „Marktwirtschaft ohne Kapitalismus“ verständlich zu machen.

Das dreizehnte Kapitel führt zusammenfassend die Realutopie einer „Marktwirtschaft ohne Kapitalismus“ vor Augen und skizziert das in ihr enthaltene Potenzial für eine Überwindung des hierarchischen Lohnarbeitsverhältnisses, der Geschlechterhierarchie und des Drangs zu permanentem Wirtschaftswachstum. Es werden Konturen eines auf Gegenseitigkeit und Fairness beruhenden Menschenbildes und einer dezentralen, nachkapitalistisch-bürgerlichen Marktgesellschaft sichtbar – ebenso ihre möglichen Auswirkungen auf die Einigung Europas und eine marktwirtschaftliche, aber nicht mehr kapitalistische Neuordnung des Welthandels. Zu mehreren Aspekten dieser Realutopie werden auch gegenwärtige Diskussionsstände und offene Forschungsfragen benannt. Abschließend werden im vierzehnten Kapitel mögliche Auswirkungen einer „Marktwirtschaft ohne Kapitalismus“ auf die Entwicklung der Demokratie- und Transformationstheorien skizziert. Kann eine zukünftige „Marktwirtschaft und Demokratie ohne Kapitalismus“ mit den Mitteln der realexistierenden, von Machtinteressen deformierten Demokratie erreicht werden? Und birgt die gegenwärtige Corona-Krise neben Gefahren auch Chancen für die Herbeiführung einer großen Transformation von Wirtschaft und Politik in eine freiheitliche, gerechte, friedliche und naturverträgliche Ordnung des menschlichen Zusammenlebens?

Das Buch kann hier kostenlos auf der Webseite des Autors Werner Onken heruntergeladen werden.

Ein neues Buch von Bernard Lietaer zeigt den Weg zu einer zukunftsfähigen Welt und fordert konkrete Handlungen.

Lietaer fordert neue Sichtweise und drei überlebenswichtige Paradigmenwechsel. Mit untauglichen Mitteln versuchen wir halbherzig das komplizierte Uhrwerk unserer Welt zu reparieren. So wird das nichts. Das bringt uns aus der Krise nicht heraus. Die Zeit ist gekommen, eine völlig andere Sichtweise zu wählen und uns selbst und unsere Welt durch „drei Paradigmenwechsel“zu führen. Dies fordert Bernard Lietaer in diesem Buch, das er auf seinem Sterbebett diktierte.

Erstens: Das Gesetz der Zukunftsfähigkeit einsehen und einhalten.
Lietaer zeigt, dass wir es in unserer Welt mit vielfältig verknüpften „lebenden Systemen“ zu tun haben. Mit Wäldern, unserem Geld, unserer Gesellschaft, und .. und .. und. Von der Zukunfts-fähigkeit dieser Systeme ist unser Wohlergehen abhängig. Das von Lietaer mit anderen Experten erforschte „Gesetz der Zukunftsfähigkeit lebender Systeme“ erläutert und präzisiert den Begriff der Zukunftsfähigkeit. Es besagt, dass lebende Systeme jeder Art nur dann zukunftsfähig sind, wenn sie ein Gleichgewicht von Produktivität und Elastizität erreichen. Gleichgewicht also zwischen kurzfristigem Nutzen langfristigem Bestehen. So, wie jenes von Yin und Yang – nicht ein „entweder -oder“. Dieses Gesetz verletzen wir sträflich. Die meisten lebenden Systeme haben wir aus dem Gleichgewicht gebracht. Monokulturen jeder Art zum Beispiel betonen den kurzfristigen Nutzen und sind ohne massive Zusatzkosten nicht einmal kurzfristig überlebensfähig, wie Lietaer am Beispiel von Wäldern und dem heutigen Geldsystem zeigt. Lietaer fordert die Leser auf dafür zu sorgen, dass dieses Gesetz eingesehen und eingehalten wird. Sowohl als Einzelpersonen als auch als Führungsverantwortliche in Unternehmen und Politik sind die Leser aufgefordert, die kurzsichtige Überbewertung des schnellen Erfolgs ins Gleichgewicht mit der Erhaltung der Elastizität zu bringen.

Zweitens: Matrifokale und patrifokale Werte ins Gleichgewicht bringen.
Um unsere Gesellschaft im Rahmen des Gesetzes der Zukunftsfähigkeit zu darzustellen, benutzt Bernard Lietaer die Begriffe „matrifocal“ („geben und pflegen“) und „patrifocal“ („nehmen und haben“). Sowohl Männer als auch Frauen verfolgen dieses Wertepaar, jede Person nach ihrer persönlichen Ausrichtung.
In dieser Betrachtungsweise wird klar, dass wir auch hier das Gesetz der Zukunftsfähigkeit sträflich verletzen. Auf der ganzen Welt leben wir vor allem patrifokale(„haben“)Werte und vernachlässigen die matrifokale („geben“) Seite des Gleichgewichts, wie sich in unserem Umgang mit Bildung, alten und pflegebedürftigen Menschen und auch miteinander zeigt.Auch wenn Lietaer Anzeichen für Verbesserungen sieht fordert erauch auf diesem Gebiet nicht nur grundsätzliche Wandlung unserer Werte.Er fordert er seineLeser auf, sich dieser Wertein ihnen selbst bewusst zu werden und in ihnen ihr persönliches Gleichgewicht zu erreichen. Führungspersonen müssen darüber hinausin ihren Verantwortlichkeitsbereichen das matrifokale/patrifokale Gleichgewicht herstellen und einhalten.

Drittens: Persönliche Informationen wieder persönlich machen.
Ein extrem wichtiges System für die Zukunftsfähigkeit der Menschheit ist der Fluss menschlicher Information. Mit seiner Hilfe geschieht lernen und gemeinsam Probleme lösen.Deshalb erklärt auch die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ ungehinderten Fluss von Informationen zum grundsätzlichen Menschenrecht.Dieses überlebenswichtige System ist ganz aus dem Gleichgewicht geraten, zeigt Bernard Lietaer. Unternehmen haben den Informationsfluss zentralisiert und beuten ihn zu ihrem Vorteil aus. Damit sind wir Individuen unserer Information enteignet worden und unter dem Gesichtspunkt des Gesetzes der Zukunftsfähigkeit ist das Informationssystem weitgehend in die „Produktivitätsecke“ abgeglitten.Die Antwort, sagt Bernard Lietaer, ist die persönliche Eigentümerschaft an unseren Informationen wieder herzustellen. Diese müssen sowohl Informatikunternehmen als auch Regierungen gemeinsam bewirken.Eine überzeugende Botschaft. Das Buch schafft trotz des auf den ersten Blick komplexen Sachverhalts eine überzeugende Botschaft – in einfachen und klaren Beschreibungen, Beispielen und Bildern.

Das Buch ist ab Dezember 2019 hier erhältlich. Eine deutschsprachige Ausgabe ist für 2020 vorgesehen.

Weitere Informationen auf www.sustainable-world.ch

The idea that each country should have one currency is so deeply rooted in people’s minds that the possibility of multiple and concurrent currencies seems unthinkable. Monetary systems contribute to problems of high unemployment and social distress during financial and economic crisis, so reforms to increase the responsiveness and flexibility of the monetary system can be part of the solution.

This book discusses ‘monetary plurality’, which is the circulation of several currencies at the same time and space. It addresses how multiple currency circuits work together and transform socio-economic systems, particularly by supporting economies at the local level of regions and cities. The book shows that monetary plurality has been ubiquitous throughout history and persists at present because the existence of several currency circuits facilitates small-scale production and trade in a way that no single currency can accomplish on its own.

Monetary plurality can improve resilience, access to livelihoods and economic sustainability. At the same time, it introduces new risks in terms of economic governance, so it needs to be properly understood. The book analyses experiences of monetary plurality in Europe, Japan, and North and South America, written by researchers from East and West and from the global North and South. Replete with case studies, this book will prove a valuable addition to any student or practitioner’s bookshelf.

Content:

1. The monetary system as an evolutionary construct – Georgina M. Gómez;
2. Monetary Plurality in Economic Theory – Jérôme Blanc, Ludovic Desmedt, Laurent Le Maux, Jaime Marques-Pereira, Pepita Ould-Ahmed and Bruno Théret;
3. Making sense of the plurality of money: a Polanyian attempt – Jérôme Blanc;
4. How does monetary plurality work at the household level? The division of labour among currencies in Argentina (1998-2005) – Georgina M. Gómez;
5. Monetary federalism as A concept and its Empirical underpinnings in Argentina’s monetary history – Bruno Théret;
6. Famine of Cash: Why Have Local Monies Remained Popular throughout Human History? Akinobu Kuroda;
7. The pervasiveness of monetary plurality in economic crisis and wars – Georgina M. Gómez and Wilko von Prittwitz und Gaffron;
8. Birth, Life and Death of a Provincial Complementary Currency from Tucuman, Argentina (1985 – 2003) – Bruno Théret;
9. Community Currency and Sustainable Development in Hilly and Mountainous Areas: A Case Study of Forest Volunteer Activities in Japan – Yoshihisa Miyazaki and Ken-ichi Kurita;
10. Sustainable Territorial Development and Monetary Subsidiarity – Marie Fare;
11. Relationship between people’s money consciousness and circulation of community currency –  Shigeto Kobayashi, Takashi Hashimoto, Ken-ichi Kurita and Makoto Nishibe;
12. Gaming Simulation using Electronic Community Currencies: Behavioural Analysis of Self-versus-Community Consciousness – Masahiro Mikami and Makoto Nishibe;
13. For the policy maker: when and how is monetary plurality an option – Georgina M. Gómez.

For more information and to order this book directly from the publisher see
https://www.routledge.com/Monetary-Plurality-in-Local-Regional-and-Global-Economies/Gomez/p/book/9781138280281


In diesem Buch werden Geld und Kredit mithilfe einer bilanziellen Betrachtung erklärt. Die vereinfachten Bilanzen, welche Forderungen und Verbindlichkeiten abbilden, werden für die wichtigsten Akteure erklärt. Wie schöpft eine Zentralbank Geld? Wie vergibt eine Geschäftsbank einen Kredit, und braucht sie dazu vor eine Ersparnis? Wie begibt der Staat eine Staatsanleihe, wo hat er sein Konto und was bedeutet das für die T-Konten der anderen Akteure? Die gewählte Methodologie ermöglicht ein Verständnis der wesentlichen bilanziellen Zusammenhänge einer Volkswirtschaft und bietet dadurch eine alternative Sicht auf die €-päischen Themen. So folgt auf die Vorstellung der modernen Geldtheorie ein kurzes makroökonomisches Modell, welches auf den geldtheoretischen Erkenntnissen beruht. Dieses wird in der Folge auf die Eurozone angewandt. Durch die Analyse wird deutlich, dass die Probleme mit der Staatsverschuldung nicht der Auslöser, sondern eine Folge der aktuellen Krise sind. Grundlegendes Problem für den Wirtschaftskreislauf sind die Spätfolgen der Immobilienkrisen in Spanien und Irland.

Buch hier direkt beim Verlag bestellen.

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Beiträge

Bericht: 7. Internationale Forschungskonferenz zur monetären Vielfalt: Rom, November 2024

Der Bericht gibt einen Überblick über die Konferenz, die sich mit Komplementärwährungen und monetärer Innovation befasst. Leitthema: Die Zukunft des Geldes – Demokratie, Regionalität und Inklusion. Er fasst die Veranstaltung zum Klimabonus zusammen und informiert über die Mitgliederversammlung von RAMICS. Kalina Magdzinska & Rebecca Klant, 11. November 2024 Alle zwei Jahre veranstaltet RAMICS (RAMICS – […]

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Gemeinsam weiter kommen! (Solidarity wins)

Das Original dieses Artikels findet sich auf unserer englischen Webseite. Viele der verlinkten Quellen und weiterführenden Texte sind daher leider auch nur auf Englisch verfügbar. 2004 las ich “Das Geld der Zukunft” von Bernard Lietaer und es veränderte mein Leben. Dadurch inspiriert, besuchte ich ein paar Monate später eine Konferenz mit dem Titel „Lokale Währungen […]

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Veranstaltungen

5
Jul

Political Economy of Finance Summer School 2025

Professors Ben Braun (LSE) and Mark Blyth (Brown) are organizing a new edition of the Political Economy of Finance Summer School, to be held between July 5 and 7 at Brown University in Providence, RI. The School is open to doctoral candidates, post-doctoral fellows, and early career scholars from a wide range of disciplines and […]

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14
Jul

Summer University “Alternative Economic and Monetary Systems (AEMS)”

The interdisciplinary summer university (5 ECTS) focuses on alternatives to the economic status quo: International participants deal with limits of growth, as well as the instabilities of our financial system and learn why a drastic system change is necessary to stabilize the world climate.

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10
Okt

Fairconomy Herbsttagung 2025

Die Fairconomy-Herbsttagung bietet auch 2025 wieder Raum für Austausch, neue Perspektiven und gemeinsames Nachdenken über zukunftsfähiges Wirtschaften. Engagierte Menschen aus verschiedenen Bereichen kommen zusammen, um Impulse zu erhalten und gemeinsam Ideen für eine faire, nachhaltige Geld- und Wirtschaftsordnung weiterzuentwickeln. Die Themen und das Anmeldeformular werden in Kürze veröffentlicht. 📍 Silvio-Gesell-Tagungsstätte, Wuppertal🗓️ 10.–12. Oktober 2025 👉 […]

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