Prof. Dr. Margrit Kennedy † 28.12.2013
Margrit Kennedy hat sich fast drei Jahrzehnte lang für bessere Lösungen der Probleme des Geldsystems eingesetzt und praktische Alternativen mitentwickelt, wie z.B. die Regionalwährung „Chiemgauer“. Sie schrieb zahlreiche Bücher und Artikel, gab Interviews und hielt Hunderte von Vorträgen. Ihre erste Karriere machte sie als internationale Architektin, Stadt- und Regionalplanerin und Ökologin. Sie arbeitete in den USA, Schottland, Nigeria, Australien und Deutschland u.a. für die OECD und für die UNESCO.
Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung in Berlin 1987 leitete sie von 1979 bis 1984 den Forschungsbereich Ökologie/Energie und Frauenprojekte und hatte in den folgenden Jahren eine Gastprofessur für Stadtökologie an der Gesamthochschule Kassel inne. Danach war sie aktiv in Planung und Bau eines ökologischen Modellprojekts mit 150 BewohnerInnen in Steyerberg (Niedersachsen), wo sie bis zuletzt lebte. 1991 wurde sie als Professorin an den Fachbereich Architektur der Universität Hannover berufen und leitete dort bis 2002 die Abteilung „Technischer Ausbau und Ressourcensparendes Bauen“.
1982 entdeckte sie den Zinseszins-Effekt als gesellschaftlich, wirtschaftlich und ökologisch bedeutsamen “Fehler im Geldsystem”, aber auch Lösungsmöglichkeiten durch Komplementärwährungen.
Seitdem kämpfte Sie gegen die Ungerechtigkeit einer Finanzwirtschaft, die systematisch zugunsten der Vermögenden umverteilt.
Insbesondere setzte Sie sich dafür ein, verschiedene Komplementärwährungen für unterschiedliche Ziele zu entwerfen und in Instrumente umzuwandeln, die allen Menschen und der Gesellschaft dienen.
Ein Ergebnis dieser Arbeit ist das Buch “Geld ohne Zinsen und Inflation” (Goldmann Verlag, München 1996, 9. Auflage), das in 20 Sprachen übersetzt wurde. Weitere Informationen und Veröffentlichungen zu Margrit Kennedy auf www.margritkennedy.de sowie in der Kennedy-Bibliothek: www.kennedy-bibliothek.info
Margrit Kennedy starb am 28.12.2013 in Steyerberg an Krebs.
Einen Nachruf auf Margrit Kennedy finden Sie hier.