65. Mündener Gespräche der Sozialwissenschalftliche Gesellschaft:
Seit mehr als fünf Jahren halten die Zentralbanken Japans, Skandinaviens, der Schweiz und der Eurozone ihre Leitzinsen nahe bei null oder sogar un­terhalb von null. Das galt als völlig undenkbar, […das] geldpolitische Handeln der Zentralbanken entspricht bislang jedoch noch nicht den Vorstellungen von Gesell. Das anstelle einer Einführung von „künstlichen Durchhaltekosten des Geldes“ von den Zentralbanken prakti­zierte sog. Quantitative Easing, also der massenhafte Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen, erreicht nicht die von ihnen angestrebte Wir­kung einer Stabilisierung der Wirtschaft.

Zu Beginn der Tagung berichten Beate Bockting und Thomas Betz über die Ergebnisse ihrer Recherche im wissenschaftlichen Nachlass von John May­nard Keynes im King’s College in Cambridge/England.

Außerdem werden zwei Doktoranden ihre wissenschaftlichen Forschungs­projekte vorstellen. Simon Papaud aus Paris bezieht den französischen Sozi­alreformer Pierre Joseph Proudhon mit ein, der ein bedeutender Vorläufer von Gesell und Keynes war. Und Christian Gelleri – bekannt als Initiator und Organisator des „Chiemgauer“-Regionalgeldes – stellt praktizierte Konzepte des Negativzinses vor und vergleicht die Theorie von Gesell und Keynes mit der heutigen Praxis.

Mehr Informationen und Anmeldung (begrenzte Teilnehmerzahl) hier.