Angeregt durch die Berichte eines Zeitgutschriftenmodells für Betreuungsleistungen in Japan startete 1996 der Verein Talente Vorarlberg mit ersten Umsetzungsversuchen in Österreich. Vom grundsätzlichen Zuspruch ermutigt, wurde weiter am Thema Zeitwährungen geforscht und das Konzept weiterentwickelt.

Später übernahm die ALLMENDA Social Business eG Projekte des Vereins und erhielt den Auftrag zur Konzeptentwicklung einer Zeitvorsorge für die Stadt St. Gallen, Schweiz. Die Beauftragung erfolgte durch das Bundesamt für Sozialversicherungen und der Stadt St. Gallen.

Heute ist das Konzept der Zeitvorsorge im neuen, österreichweiten Projekt „Zeitpolster“ umgesetzt:

Die Zeitpolster-Organisation unterstützt freiwilliges Engagement und nachbarschaftliche Hilfe. Dieses Netzwerk gibt dem sozialen Handeln einen organisatorischen und strukturellen Rahmen. Im Fokus steht die eigene Vorsorge für das Alter oder Krankheitszeiten und das gemeinwohlorientierte, nachhaltige Geben und Nehmen. Ziel ist es, die Lebensqualität aller Beteiligten und deren Wertschätzung zu erhöhen und die zwischenmenschlichen Beziehungen in der Gesellschaft zu pflegen. Alle Helfer/-innen sind selbstorganisiert, freiwillig tätig und erhalten somit keine direkten Vorgaben, wie Leistungen erbracht werden sollen.

​Durch Zeitpolster kann jeder älteren Menschen oder Familien mit verschiedensten einfachen Unterstützungsleistungen helfen. Dafür erhält man eine Zeitgutschrift, die später eingelöst werden kann, wenn man selbst Betreuung benötigt. Die Stunde kostet acht Euro. Je Stunde fließt ein Anteil dessen auf ein Notfallkonto, das als Sicherstellung für die Zeitgutschriften dient. Sollte in Zukunft niemand gegen eine Zeitgutschrift aktiv werden wollen, können Betreuungsleistungen zugekauft werden. Für Gemeinden, Vereine, Gruppen, Betriebe o. Ä. gibt es ein Handbuch und volle Unterstützung zur Umsetzung einer eigenen Zeitpolster-Gruppe.

Mehr Informationen auf www.zeitpolster.com