Unser derzeitiges Geldsystem wird üblicherweise als alternativlos angesehen – dabei ist es überholt, marode und völlig ungeeignet für die Bewältigung der aktuellen Krise in der Eurozone. Wie jede andere Monokultur ist es zunächst profitabel, auf längere Sicht führt es jedoch unweigerlich zu einem ökonomischen und ökologischen Desaster. Die Alternative ist ein »monetäres Ökosystem« mit Komplementärwährungen, die sich bereits vielfach in der Praxis als flexibel, belastbar, fair und nachhaltig bewährt haben.

Im Jahr 1972 zeigte der berühmte erste Report des Club of Rome – Die Grenzen des Wachstums –, wie ein ökonomisches System des unbegrenzten Wachstums in einer Welt mit begrenzten Ressourcen grundlegend jede Nachhaltigkeit unterläuft. Dieser neue Report analysiert unser gegenwärtiges Geldsystem und die damit verbundenen Denkfehler. Die Autoren beschreiben die katastrophalen ökologischen, sozioökonomischen und finanziellen Probleme, mit denen wir weiterhin konfrontiert sein werden, wenn wir keine radikalen Änderungen vornehmen. Schließlich nennen sie neun konkrete Maßnahmen, die sich sofort flankierend zu unserem bestehenden Geldsystem umsetzen lassen. Ein essenzielles Grundlagenwerk für Politiker, Wirtschaftsführer, Ökonomen, Banker – und jeden, der an der Zukunft unseres Planeten interessiert ist.

 

Bernard Lietaer, Christian Arnsperger, Sally Goerner, Stefan Brunnhuber: Geld und Nachhaltigkeit
Von einem überholten Finanzsystem zu einem monetären Ökosystem. Ein Bericht des Club of Rome / EU Chapter
aus dem Englischen von Michael Schmidt
Broschur, 336 Seiten, Format 13,7 x 21,7 cm
ISBN 978-3-944305-06-6, WG 1970

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Damit wir zukünftig ALLE die Gewinner sind

Ein leicht verständliches Plädoyer für neues Geld, das zinsfrei, gerecht und stabil ist.
Das Buch liefert eine Argumentation für eine neue Bewegung, die von unten entsteht und die Druck auf Politik und Wirtschaft ausübt, um endlich auch ein Geldsystem zu schaffen, das den Menschen dient und nicht dem Profit. Margrit Kennedy zeigt Wege, wie das Geld wieder zu einer steuerbaren öffentlichen Dienstleistung zum Wohle der gesamten Gesellschaft werden kann statt eine Ware zu sein, die zu einem krankhaften Wachstumszwang führt.
Eine Leseprobe können Sie hier herunterladen (PDF, 428 KB). Weitere Informationen finden Sie bei dem Verlag Kamphausen: occupy-money.de

Verlag J.Kamphausen 2011
ISBN 978-3-89901-595-9
Preis: 9,95 €
E-Book: 978-3-89901-575-1 (6,99 €)

Prof. Dr. Harald Spehl, geboren 1940 in Hohen-Neuendorf bei Berlin, studierte Volkswirtschaftslehre in Münster, Berlin und Rosario/Argentinien und war danach als Forschungs- und Lehrassistent an den Universitäten Münster und Köln tätig, 1970 Promotion, von 1973-1975 Professor für Volkswirtschaftslehre an der Abteilung Raumplanung der Universität Dortmund, von 1975 bis 2007 Professor für Volkswirtschaftslehre insbesondere Stadt- und Regionalökonomie an der Universität Trier, Arbeitsschwerpunkte: Regionalentwicklung und Regionalpolitik, Ökologische und Nachhaltige Entwicklung sowie Kooperation in Wirtschaft und Gesellschaft.

Er ist ordentliches Mitglied der Akademie für Raumforschung und Landesplanung Hannover, Gründungsmitglied der Vereinigung für Ökologische Ökonomie, Mitglied der Gesellschaft für Regionalforschung, der Regional Science Association, der Regional Studies Association, Vorstandsmitglied des Instituts für Soziale Gegenwartsfragen in Stuttgart und seit 1995 Vorsitzender von TAURUS – Trierer Arbeitsgemeinschaft für Umwelt-, Regional- und Strukturforschung e.V., Institut an der Universität Trier.

Nach seiner Emeritierung in Trier 2007 hat er die Gründung der Cusanus-Hochschule mit initiiert, an der Wirtschaftswissenschaften mit der ganzen Vielfalt ökonomischer Theorien gelehrt werden und nicht nur anhand der neoliberalen Modellökonomik. Harald Spehl war bis Ende 2015 Präsident der Cusanus-Hochschule.

Veröffentlichungen von Prof. Dr. Harald Spehl auf monneta.org:

Geld, Wachstum, Verschuldung, Finanzchaos – wer blickt noch durch?

 

von Christoph Pfluger

Während die Menschheit jahrtausendelang mehr oder weniger nachhaltig lebte, setzte ab etwa 1750 eine verheerende Dynamik ein – mit exponentiellem Wachstum der Bevölkerung, des Verbrauchs und der Zerstörung. Was ist eigentlich mit uns geschehen?

Die Wachstumskritik ist sich einig: Weil der Mensch immer mehr will, müssen wir ständig wachsen. Das klingt plausibel, aber stimmt es auch? Der Mensch hat schon immer versucht, seine Lebensbedingungen zu verbessern, ohne damit gleich eine zerstörerische, exponentielle Dynamik loszutreten. Zwar hatten die Römer zur Beheizung ihrer luxuriösen Thermen Italien abgeholzt – aber insgesamt blieb die menschliche Zivilisation einigermassen nachhaltig. Das Auf und Ab der natürlichen Zyklen wies sie in ihre Grenzen.

Wenn die Wachstumskritik also fordert, wir müssten weniger wollen, greift sie zu kurz und vor allem macht sie keine Aussagen über die Ursache der verhängnisvollen Dynamik, die den Planeten Erde an den Rand des Abgrunds drängt. Evidentes exponentielles Wachstum hatten wir nicht schon immer, es plagt uns erst seit neuerer Zeit. Das Verheerende an dieser Form von Wachstum ist unsere Blindheit für seinen naturfremden Charakter. Exponentielles Wachstum kommt in der Biosphäre, wo alles wächst, gedeiht und wieder zerfällt, nur in kurzen Phasen vor. Aber ewiges Wachstum in einer endlichen Welt ist nicht möglich, und deshalb können wir es mit unserer an der Evolution geschulten Wahrnehmung auch nicht erkennen.

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Ralf Becker: „Geld nachhaltig machen!“
Interview von Joerg Altekruse 2009 (YouTube Video 5.22 Min.)