Das “Community Currencies in Action” Projekt war eine Kollaboration von englischen, französischen, holländischen und belgischen Partnerorganisationen im Nordwesten Europas im Zeitraum von 2012 bis Juni 2015. (Projekt-Webseite hier archiviert)

 

Ziele von CCIA

Ziel war es komplementäre Währungen verschiedener Art zu fördern und das gemeinsame Wissen der Beteiligten zusammenzutragen, zu erweitern und für Andere zugänglich zu machen. Dabei lag ein besonderes Augenmerk auf der Einbindung des öffentlichen Sektors, sowohl als Betreiber von Komplementärwährungen als auch als Zielgruppe der Publikationen und Veranstaltungen des Projektes. Das CCIA Projekt wurde durch den Regionalentwicklungsfond der Europäischen Union im Rahmen das Interreg IVb Programms für Nordwest-Europa mit einer 50% Finanzierung gefördert.

 

Pilotwährungen

Die folgenden sechs Komplementärwährungen wurden durch CCIA teilweise erweitert oder während der Projektlaufzeit ins Leben gerufen:

  1. Der „Makkie“ in Amsterdam, ein Zeitwährungsprojekt für die Förderung der Bürgerbeteiligung im Ortsteil Amsterdam-Ost. Die Stadtverwaltung war in diesem Programm von Anfang an als eine von vier Betreiberorganisationen für die Umsetzung beteiligt.
  2. Das „E-Portmonnee“ (jetzt Limb-U)in der Provinz Limburg in Belgien, ein Belohungs- und Anreizsystem zur Reduzierung von Haushaltsabfällen und Ausweitung von Kompostierung und Recycling Programmen. Der öffentliche Abfallentsorger Limburg.net betreibt diese Währung für die einzelnen Gemeinden in der Region. Die einzelnen Gemeindeverwaltungen sind für die Ausgabe der Währung an die teilnehmenden Haushalte verantwortlich und bieten Artikel und Dienstleistungen zum Kauf für die verdienten Punkte an. Diese rangieren von Sparlampen und Gartenartikeln bis zu Einkaufsgutscheinen, Theater- und Museumskarten bis hin zu Tickets für den öffentlichen Nahverkehr. Die Umwelt gewinnt also doppelt.
  3. TradeQoin“ ist eine gewerbliche Barter-Währungen die während des CCIA Projektes von der Agentur Qoin in der Region Amsterdam gestartet wurde.
  4. Drei weitere Zeitwährungsprojekte in Süd-Wales werden von der gemeinnützigen Organisation Spice (jetzt Tempo) betrieben. Diese Zeitwährungen sind in ein Netzwerk von Einlösestellen in ganz Großbritannien eingebunden, aber werden durch lokale Organisationen, teilweise mit öffentlicher Förderung herausgegeben.
  5. Das „Brixton-Pound“ ist eine lokale Währung im Süden von London, die seit 2009 besteht, und die durch die Stadtverwaltung des London Boroughs of Lambeth als CCIA Partner unterstützt wurde und weiter in die Programme der öffentlichen Hand eingebunden ist.
  6. Die Regionalwährung „SoNantes“ (jetzt Moneko) ist seit April 2015 zur Förderung des regionalen Mittelstandes im Umlauf und basiert auf dem Prinzip des gegenseitigen Kredits von Unternehmen. Es ist für Bürger in Nantes aber auch möglich für Euros SoNantes zu erwerben und bei teilnehmenden Unternehmen und für Angebote der Stadt, in Zukunft auch für Tickets des öffentlichen Nahverkehrs, auszugeben. Das Projekt wurde durch die Stadtverwaltung initiiert. Mit der Umsetzung wurde die öffentliche Kreditanstalt Credit Municipal de Nantes beauftragt.

Außer den sechs Partnern, die eine dieser Pilot-Währungen betreiben, waren zwei weitere Organisationen an CCIA beteiligt: das Welsh Council for Voluntary Action aus Cardiff als Managementpartner des Projektes gegenüber den EU Institutionen und die New Economics Foundation in London, in der wissenschaftlichen Betreuung des Projektes und als zentraler Ansprech- und Publikationspartner. Hier war ich über die gesamte Dauer von CCIA als Projektmanager und – sprecher und Wissenschaftler angestellt. Neben den zahlreichen Veröffentlichungen die NEF und andere CCIA-Partner in verschiedenen Sprachen herausbrachten, sind es vor allem die vielen Kontakte mit Politikern und Institutionen des öffentlichen Sektors, die langfristig die Wirksamkeit von CCIA ausmachen. Von Lokalpolitikern bis zu Universitäten, Zentralbanken und sogar UN Institutionen haben wir drei Jahre lang neue Standards in der Erläuterung und der Demonstration von Möglichkeiten komplementärer Währung gesetzt.

 

Veröffentlichungen

Die wichtigsten Veröffentlichungen des CCIA Projektes sind:

 

 

Alle Publikationen von CCIA können hier in einer zip-Datei heruntergeladen werden (73MB) .

 

Für mehr Informationen zu CCIA kann Dr. Leander Bindewald, ehemaliger Manager des Projektes  (New Economics Foundation, London), kontaktiert werden.

Die Gemeinwohl-Ökonomie ist eine Idee und eine Bewegung. Die Gemeinwohl-Ökonomie möchte in einem demokratischen, partizipativen und ergebnisoffenen Prozess ein Wirtschaftssystem etablieren, in dem das Gemeinwohl an oberster Stelle steht. Geld und Wirtschaften sollen Mittel zum Zweck sein und nicht Selbstzweck.

Die zugrunde liegenden Werte:

  • Menschenwürde
  • Solidarität
  • Mitbestimmung und Transparenz
  • Soziale Gerechtigkeit
  • Ökologische Nachhaltigkeit

Die Eckpunkte:

  1. Die Gemeinwohl-Ökonomie beruht auf denselben Verfassungs- und Grundwerten, die unsere Beziehungen gelingen lassen: Vertrauensbildung, Wertschätzung, Kooperation, Solidarität und Teilen. Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen sind gelingende Beziehungen das, was Menschen am stärksten motiviert und am glücklichsten macht.
  2. Der rechtliche Anreizrahmen für die Wirtschaft wird umgepolt von Gewinnstreben und Konkurrenz auf Gemeinwohlstreben und Kooperation. Unternehmen werden für gegenseitige Hilfe und Zusammenarbeit belohnt. Kon(tra)kurrenz ist möglich, bringt aber Nachteile.
  3. Wirtschaftlicher Erfolg wird nicht länger mit an den Mitteln des Wirtschaftens gemessen (Geld, Kapital, Finanzgewinn), sondern an den Zielen (Bedürfnisbefriedigung, Lebensqualität, Gemeinwohl). Auf der Makroebene (Volkswirtschaft) wird das BIP als Erfolgsindikator vom Gemeinwohl-Produkt abgelöst, auf der Mesoebene (Unternehmen) der Finanzbilanz eine Gemeinwohl-Bilanz vorangestellt; auf der Mikroebene (Investition) werden alle Kreditansuchen einer Gemeinwohl-Prüfung unterzogen.
  4. Die Gemeinwohl-Bilanz wird zur Hauptbilanz von Unternehmen. Je besser die Gemeinwohl-Bilanz-Ergebnisse der Unternehmen in einer Volkswirtschaft sind, desto größer ist das Gemeinwohl-Produkt. Unternehmen mit guten Gemeinwohl-Bilanzen erhalten rechtliche Vorteile: niedrigere Steuern, geringere Zölle, günstigere Kredite, Vorrang beim öffentlichen Einkauf und bei Forschungsprogrammen et cetera. Dadurch werden ethische, ökologische und regionale Produkte und Dienstleistungen billiger als unethische; und ethische Unternehmen setzen sich auf dem Markt durch.
  5. Die Finanzbilanz wird zur Mittelsbilanz. Finanzgewinn wird vom Zweck zum Mittel und dient dazu, den neuen Unternehmenszweck (Beitrag zum allgemeinen Wohl) zu erreichen. Bilanzielle Überschüsse dürfen verwendet werden für: reale Investitionen (mit sozialem und ökologischem Mehrwert), Rückzahlung von Krediten, Rücklagen in einem begrenzten Ausmaß; begrenzte Ausschüttungen an die MitarbeiterInnen sowie für zinsfreie Kredite an Mitunternehmen. Nicht verwendet werden dürfen Überschüsse für: Investitionen auf den Finanzmärkten (diese soll es gar nicht mehr geben), feindliche Aufkäufe anderer Unternehmen, Ausschüttung an Personen, die nicht im Unternehmen mitarbeiten sowie Parteispenden. Im Gegenzug entfällt die Steuer auf Unternehmensgewinne.
  6. Da Gewinn nur noch Mittel, aber kein Ziel mehr ist, können Unternehmen die aus ihrer Sicht optimale Größe anstreben. Sie müssen nicht mehr Angst haben, gefressen zu werden und nicht mehr wachsen, um größer, stärker oder profitabler zu sein als andere. Alle Unternehmen sind vom allgemeinen Wachstums- und wechselseitigen Fresszwang erlöst.
  7. Durch die Möglichkeit, entspannt und angstfrei die optimale Größe einzunehmen, wird es viele kleine Unternehmen in allen Branchen geben. Da sie nicht mehr wachsen wollen, fällt ihnen die Kooperation und Solidarität mit anderen Unternehmen leichter. Sie können ihnen mit Wissen, Know-how, Aufträgen, Arbeitskräften oder zinsfreien Krediten helfen. Dafür werden sie mit einem guten Gemeinwohl-Bilanz-Ergebnis belohnt – nicht auf Kosten anderer Unternehmen, sondern zu deren Nutzen. Die Unternehmen bilden zunehmend eine solidarische Lerngemeinschaft, die Wirtschaft wird zu einer Win-win-Anordnung.
  8. Die Einkommens- und Vermögensungleichheiten werden in demokratischer Diskussion und Entscheidung begrenzt: die Maximal-Einkommen auf zum Beispiel das Zehnfache des gesetzlichen Mindestlohns; Privatvermögen auf zum Beispiel zehn, zwanzig oder dreißig Millionen Euro; das Schenkungs- und Erbrecht auf zum Beispiel 500 000 Euro pro Person; bei Familienunternehmen auf zum Beispiel zehn Millionen Euro pro Kind. Das darüber hinaus gehende Erbvermögen wird über einen Generationenfonds als „Demokratische Mitgift“ oder „negative Erbschaftssteuer“ an alle Mitglieder der Folgegeneration verteilt: gleiches „Startkapital“ bedeutet höhere Chancengleichheit. Die genauen Grenzen sollen von einem Wirtschaftskonvent demokratisch ermittelt werden.
  9. Bei Großunternehmen gehen ab einer bestimmten Größe (zum Beispiel 250 Beschäftigte) Stimmrechte und Eigentum teil- und schrittweise an die Beschäftigten und die Allgemeinheit über. Die Öffentlichkeit könnte durch direkt gewählte „regionale Wirtschaftsparlamente“ vertreten werden. Die Regierung soll keinen Zugriff/kein Stimmrecht in öffentlichen Unternehmen haben.
  10. Das gilt auch für die Demokratischen Allmenden, die dritte Eigentumskategorie neben einer Mehrheit (kleiner) Privatunternehmen und gemischt-besessenen Großunternehmen. Demokratische Allmenden (eine Form von „Commons“) sind Gemeinwirtschaftsbetriebe im Bildungs-, Gesundheits-, Sozial-, Mobilitäts-, Energie- und Kommunikationsbereich: die „Daseinsvorsorge“.
  11. Eine wichtige Demokratische Allmende ist die Demokratische Bank. Sie dient wie alle Unternehmen dem Gemeinwohl und wird wie alle Demokratischen Allmenden vom demokratischen Souverän kontrolliert und nicht von der Regierung. Ihre Kernleistungen sind sichere Vollgeld-Konten, Zahlungsverkehr, ethische Sparanlagen und Kredite sowie die Beteiligung an regionalen Gemeinwohl-Börsen. Der Staat finanziert seine Schulden primär über zinsfreie Zentralbankkredite. Die Zentralbank erhält das Geldschöpfungsmonopol („souveränes Geld“) und wickelt den grenzüberschreitenden Kapitalverkehr ab, um Steuerflucht zu unterbinden. Die Finanzmärkte in der heutigen Form wird es nicht mehr geben.
  12. Nach dem Vorschlag von John Maynard Keynes wird eine globale Währungskooperation errichtet mit einer globalen Verrechnungseinheit („Globo“, „Terra“) für den internationalen Wirtschaftsaustausch. Auf lokaler Ebene können Regiogelder die Nationalwährung ergänzen. Um sich vor unfairem Handel zu schützen, initiiert die EU eine Fair-Handelszone („Gemeinwohl-Zone“), in der gleiche Standards gelten oder die Zollhöhe sich an der Gemeinwohl-Bilanz des Hersteller-Unternehmens orientiert. Langfristziel ist eine globale Gemeinwohl-Zone als UN-Abkommen.
  13. Der Natur wird ein Eigenwert zuerkannt, weshalb sie nicht zu Privateigentum werden kann. Wer ein Stück Land für den Zweck des Wohnens, der Produktion oder der Land- und Forstwirtschaft benötigt, kann eine begrenzte Fläche kostenlos oder gegen eine Nutzungsgebühr nutzen. Die Überlassung ist an ökologische Auflagen und an die konkrete Nutzung geknüpft. Damit sind Landgrabbing, Großgrundbesitz und Immobilienspekulation zu Ende. Im Gegenzug entfällt die Grundvermögenssteuer.
  14. Wirtschaftswachstum ist kein Ziel mehr, hingegen die Reduktion des ökologischen Verbrauchs / Fußabdrucks von Personen, Unternehmen und Staaten auf ein global nachhaltiges Niveau. Zu den politischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen gesellen sich ökologische Menschenrechte: Das jährliche Geschenk des Planeten Erde an Bioressourcen wird auf alle Menschen aufgeteilt und als ökologisches Nutzungsrecht verteilt jährlich auf das Öko-Konto aufgeladen. Diese Rechte sind gleichzeitig Schutzrechte des Planeten. Gleiche ökologische Rechte für alle – ein liberaler und nachhaltiger Ansatz.
  15. Die Regel-Erwerbsarbeitszeit wird schrittweise auf ein mehrheitlich gewünschte Maß von zum Beispiel 20 bis 30 Wochenstunden reduziert. Dadurch wird Zeit frei für drei andere zentrale Arbeitsbereiche: Fürsorgearbeit (Kinder, Kranke, SeniorInnen), Eigenarbeit (Persönlichkeitsentwicklung, Kunst, Garten, Muße) sowie politische und Gemeinwesenarbeit. Infolge dieser ausgewogeneren Zeiteinteilung würde der Lebensstil konsumärmer, suffizienter und nachhaltiger.
  16. Jedes zehnte Berufsjahr ist ein Freijahr und wird durch ein bedingungsloses Grundeinkommen finanziert. Menschen können im Freijahr tun, was sie wollen. Diese Maßnahme entlastet den Arbeitsmarkt um zehn Prozent – die langfristig durchschnittliche Arbeitslosigkeit in der EU.
  17. Die repräsentative Demokratie wird ergänzt um Elemente direkter und partizipativer Demokratie und  weiterentwickelt zu souveräner Demokratie (lat. superanus = „über allem stehend“). Der Souverän erhält „Souveränsrechte“ wie zum Beispiel: die Verfassung schreiben und ändern; eine konkrete Regierung wählen,  abwählen und korrigieren; selbst Gesetze initiieren und beschließen, Grundversorgungsbereiche – Geld, Energie, Wasser – selbst kontrollieren; internationale Verträge in Auftrag geben und abstimmen.
  18. Alle zwanzig Bausteine der Gemeinwohl-Ökonomie sollen in einem breiten Basisprozess durch intensive Diskussion ausreifen, bevor sie in einen direkt gewählten Wirtschaftskonvent eingespeist und mit anderen Alternativen diskutiert werden. Der Konvent bereitet die Alternativen für die finale Entscheidung auf. Die finalen Varianten werden vom demokratischen Souverän systemisch konsensiert. Die angenommenen Vorschläge gehen als Wirtschaftsteil in die Verfassung ein. Die Verfassung kann – jederzeit – vom Souverän geändert werden. Zur Vertiefung der Demokratie können weitere Konvente einberufen werden: Bildungs-, Medien-, Daseinsvorsorge-, Demokratiekonvent …

  19. Um die Werte der Gemeinwohl-Ökonomie von Kind an vertraut zu machen und zu praktizieren, muss auch das Bildungswesen gemeinwohlorientiert aufgebaut werden. Das verlangt eine andere Form von Schule mit anderen Inhalte, z. B. Gefühlskunde, Wertekunde, Kommunikationskunde, Demokratiekunde, Naturerfahrenskunde, Körpersensibilisierung und Kunsthandwerk.
  20. Da in der Gemeinwohl-Ökonomie unternehmerischer Erfolg eine ganz andere Bedeutung haben wird als heute, werden auch  andere Führungsqualitäten gefragt sein: Nicht mehr die rücksichtslosesten, egoistischsten und „zahlenrationalsten“ Manager werden gesucht, sondern Menschen, die sozial verantwortlich und -kompetent handeln, mitfühlend und empathisch sind, Mitbestimmung als Chance und Gewinn sehen und nachhaltig langfristig denken. Sie werden die neuen Vorbilder sein.

Die Strategie:

Auf gesellschaftlicher Ebene ist die Bewegung für eine Gemeinwohl-Ökonomie eine Initiative der Bewusstseinsbildung für Systemwandel, die auf dem gemeinsamen, wertschätzenden Tun möglichst vieler Menschen beruht. Die Bewegung gibt Hoffnung und Mut und sucht die Vernetzung und Befruchtung mit anderen alternativen Initiativen.

Auf politischer Ebene will die Bewegung für eine Gemeinwohl-Ökonomie rechtliche Veränderung bewirken. Ziel des Engagements ist ein gutes Leben für alle Lebewesen und den Planeten, unterstützt durch ein Gemeinwohl-orientiertes Wirtschaftssystem. Menschenwürde, globale Fairness und Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung sind dabei wesentliche Elemente. Die nötigen Veränderung sollen „bottom-up“ durch Wirtschaftskonvente herbeigeführt werden.

Auf wirtschaftlicher Ebene ist die Gemeinwohl-Ökonomie eine lebbare, konkret umsetzbare Alternative für Unternehmen verschiedener Größen und Rechtsformen. Der Zweck des Wirtschaftens und die Bewertung von Unternehmenserfolg werden anhand Gemeinwohl-orientierter Werte definiert. In der Gemeinwohl-Bilanz werden den Kernwerten 17 Einzelindikatoren zugeordnet, um die Gemeinwohl-Orientierung von Unternehmen, Einzelpersonen und Gemeinden zu erfassen, zu bewerten und vergleichbar zu machen. Die Bilanz wird von Auditorinnen geprüft. Sie besteht aus einem ausführlichen „Gemeinwohl-Bericht“ und dem „Testat“, das die Ergebnisse des Berichts in Form der Gemeinwohl-Matrix auf einer Seite zusammenfasst.

Die Idee der Gemeinwohl-Ökonomie sieht perspektivisch vor, dass Gemeinwohl-bilanzierte Organisationen und Unternehmen wirtschaftliche Vorteile bekommen sollen, u.a. durch:

  • Steuererleichterungen
  • bessere Kreditkonditionen, z.B. bei der eigens dazu gegründeten Bank für Gemeinwohl und anderen ethisch-ökologischen Banken
  • Weitergabe von Preisvorteilen im Verbund der Gemeinwohl-Unternehmen.

Die Gemeinwohl-Währung:

Innerhalb der Gemeinwohl-Bewegung gibt es Überlegungen, eine eigene Gemeinwohl-Währung zu etablieren. Am 5. April 2014 wurde die AG Gemeinwohl-Währung eingerichtet und offiziell durch die Delegiertenversammlung bestätigt.

Ansprechpartner ist Roland Wiedemeyer.

Zur Entstehungsgeschichte:

Die Gemeinwohl-Ökonomie geht zurück auf Joachim Sikora, der 2001 gemeinsam mit Günter Hoffmann „Visionen einer Gemeinwohl-Ökonomie“ entwirft, auf Basis von Regiogeld, Schwundgebühr, leistungsorientiertem Grundeinkommen und Bodenreform. 2008 legt Christian Felber mit seinem Buch „Neue Werte für die Wirtschaft“ die Grobskizze einer neuen Wirtschaftsordnung vor, die im Schlusskapitel des Buches publiziert wurde. Auf das Buch hin meldete sich rund ein Dutzend UnternehmerInnen, die sich von der Alternative angezogen fühlten und anboten, die Grobskizze zu verfeinern und sich gemeinsam für die Umsetzung einzusetzen. Fast zwei Jahre brütete die Gruppe über dem Modell, bis im Mai 2010 das erste Energiefeld gegründet wurde und im August 2010 die „Gemeinwohl-Ökonomie“ „zur Welt kam“. 2011 wurde die Vereinsgründung auf den Weg gebracht.

Mehr zur Gemeinwohl-Ökonomie auf ihrer Webseite: https://web.ecogood.org/de/

Die WIR Bank ist eine gesamtschweizerische und genossenschaftlich geführte Mittelstandsbank mit sieben Filialen, zwei Agenturen und über 270 Mitarbeitern, die aus der 1934 von Werner Zimmermann gegründeten Selbsthilfeorganisation WIR Wirtschaftsring-Genossenschaft hervorging. Was als Netzwerk von 300 Firmen und Privatpersonen begann, umfasst heute (2017) 60.000 Konten, davon 45.000 Kleine und Mittelständische Unternehmen, die 2013 mithilfe der Komplementärwährung WIR einen Mehrumsatz von 1,43 Mrd. CHW generierten.

Zusätzlich zu gewöhnlichen Bankdiensten in Schweizer Franken betreibt die WIR Bank das WIR System. Es funktioniert als bargeldloser Zahlungsverkehr mit einer eigenen, wertmäßig 1:1 an den Schweizer Franken gekoppelten Währung (ISO-Zertifikat: CHW). WIR-Guthaben werden nicht verzinst, WIR-Kredite sind regelmäßig günstiger als Kredite in der Landeswährung. Ab 2017 gibt es einen zinslosen Sofortkredit in Höhe von 10.000 CHW für jedes teilnehmende Unternehmen. WIR-Transaktionen sind nur innerhalb des WIR-Kontenverbunds möglich. Als Kreditinstitut mit Banklizenz ist die WIR-Bank in der Lage, ihren Kunden kombinierte Kredite in Schweizer Franken (CHF) und WIR (CHW) anzubieten, die nach Angaben der WIR-Bank „langfristig betrachtet die preiswertesten Finanzierungsangebote auf dem Schweizer Markt“ darstellen.

Mit der Neugestaltung der WIR Produkte und des Erscheinungsbildes (siehe historische Entwicklung der Logos) gibt es seit 2017 auch eine eigene Handy App und Bankkarte (WIRpay) die WIR Zahlungen mit regulären Visa Zahlungen verbindet sowie einen neuen online Markplatz (WIRmarket).

WIR Bank (Schweiz) im Web:

Homepage: http://www.wir.ch/
Onlinebanking Portal: https://wwwsec.wir.ch/
Marktplatz: https://wirmarket.wir.ch/de/

Facebook: https://www.facebook.com/bankwir/
Twitter: https://twitter.com/wirbank
google+: https://plus.google.com/106580524068869511405

Postanschrift/Geschäftsstelle

Kontakt

Tel: +41 (0)848­ 947 947

Mail: info (at) wir.ch

Die JAK Mitgliedsbank (schwedisch: JAK Medlemsbank) ist die erste Bank in Schweden, die für ihre Mitglieder ein zinsloses Banksystem nach dem JAK Bank Modell realisiert. Die Abkürzung JAK steht für die schwedischen Worte Jord, Arbete und Kapital, zu deutsch Land, Arbeit, Kapital. Die Bank wurde 1965 als genossenschaftlicher Spar- und Darlehensverein gegründet und erhielt im Dezember 1997 den offiziellen Status einer Bank.

Nach eigener Aussage besteht die Hauptaufgabe der Genossenschaft darin, Mitgliedern zinslose Spardarlehen bereitzustellen. Im Jahr 2007 hatte die Genossenschaft 33.000 Mitglieder (2005 = 28.000), um die sich 550 örtliche Vertreter und 28 Zweigstellen in ganz Schweden kümmerten. Die Bankeinlagen betrugen 2007 ca. 87 Millionen Euro; die ausgegebenen Darlehen ca. 76 Millionen Euro. Seinen Sitz hat das Institut in Skövde.

JAK Mitgliedsbank (Schweden) im Web:

Homepage: http://jak.se/

Facebook: https://www.facebook.com/jakmedlemsbank

LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/3029853?trk=NUS_CO-logo

Postanschrift/Geschäftsstelle

Kontakt

Tel: +46 (0)500 464500

Mail: jak (at) jak.se

Sprechzeiten:
Mo-Do 9.30 – 16.00 Uhr
Fr 9.30 – 15.00 Uhr

 

za:rt ist eine in Österreich beheimatete Initiative für praktische Vernetzungsaktivitäten zwischen Komplemetärwährungs- und Tauschsystemen. Den Vernetzungsgruppen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz stellt der Verein seine Plattform zur Verfügung. Deren Vertreter sind mit Sitz und Stimme in den Beirat des Vereinsvorstandes delegiert. Auf jährlichen Treffen, legen die teilnehmenden Systeme die gemeinsamen Regeln fest. Basis dafür sind die geltenden Regeln.

Die Haupttätigkeitsfelder des Vereins:

Clearing: Das „3Länder Clearing“ ist eine Plattform zur überregionalen Verrechnung zwischen Tauschkreisen, Tauschringen, Kooperationsringen, Regiogeldern etc. im deutschsprachigen Raum. Jedes System definiert den Wert seiner Verrechnungseinheit zur „Stunde“. Diese Größe bildet die Basis für die gegenseitige Verrechung.

Vernetzung: Auf einem gemeinsamen überregionalen Marktplatz verwalten die beteiligten Systeme auch ihre Angebote und Nachfragen, die für die jeweils anderen Systeme von Interesse sind.

Software: Seinen Mitgliedern bietet za:rt professionelle Beratung, Einrichtung und Support bei der Nutzung der Online-Bezahlplattform Cyclos. Die Software zur Verwaltung komplementärer Währungssysteme wurde ursprünglich von der niederländischen gemeinnützigen STRO Foundation entwickelt wurde und kann inzwischen eine große weltweite Entwickler- und Anwendergemeinde verzeichnen.

Projekte: Der Verein beteiligt sich an Förderprojekten und initiiert eigene Projekte, um grenzüberschreitende Zusammenarbeit um den Bodensee und gemeinsame Projektentwicklung in unterschiedlichen Themenbereichen zu forcieren, die auf dem Einsatz von regionalen Zahlungsmitteln basieren. Dazu zählt das von 2008 bis 2011 durchgeführte Interreg geförderte Projekt „Gemeinschaft Vorsorge Nahversorgung“, an dem sich fünf Partner aus Deutschland, der Schweiz und Österreich beteiligt haben.

za:rt im Web:

Homepage: http://www.zart.org/

Vernetzungs- und Clearing-Plattform: https://zart.cyclos-srv.net/3lc/do/login

Postanschrift/Geschäftsstelle

Verein für Zusammenarbeit regionaler Tauschsysteme/Transaktionssysteme
Weidenweg 2
A 6850 Dornbirn
ZVR-Zahl: 023089021

Kontakt

Tel. +43 (o)664 6366161

Mail: info (at) zart.org

Vereinsvorstand:
Gernot Jochum-Mueller, Dornbirn (A), Obmann, GVN Interreg Projekt
Rolf Schilling, Bildstein (A), Kassier, 3Länder Clearing
Heidi Lehner, Zürich (CH), Schriftführerin, deutschsprachiges Cyclos Netzwerk

Der überparteiliche Verein Monetäre Modernisierung (MoMo) und der namhafte Wissenschaftliche Beirat setzen sich dafür ein, die Finanzwirtschaft in den Dienst der Realwirtschaft und das Geldsystem in den Dienst der Menschen zu stellen.

Der Verein wurde im Oktober 2011 gegründet und hat das Ziel, in der Schweiz eine öffentliche Diskussion über die Vollgeldreform nach Joseph Huber zu starten und eine Volksinitiative zu lancieren.

Ziele der Initiative:

1. Allein die Nationalbank stellt künftig elektronisches Buchgeld her.
2. Banken dürfen selbst kein eigenes Giralgeld mehr erzeugen, sondern nur noch das Geld verleihen, das es schon gibt.
3. Neues Vollgeld bringt die Nationalbank in der Regel durch schuldfreie Übergabe an Bund, Kantone oder die Bürgerinnen und Bürger in Umlauf.

 

Der Verein MoMo und die Vollgeld-Initiative im Web:

Homepage der Vollgeld-Initiative: http://www.vollgeld-initiative.ch/
Facebook: https://www.facebook.com/vollgeld
Twitter: http://twitter.com/@Vollgeldreform
youtube: http://www.youtube.com/channel/UCLf3KRYVKuDLVPSag6gLpjw

Postanschrift/Geschäftsstelle

MoMo Verein Monetäre Modernisierung
Postfach 3160
CH-5430 Wettingen
Switzerland

Kontakt:

Vollgeld-Initiative

Infotelefon: +41 (0)44 586 69 94

Mail: info (at) vollgeld-initiative.ch / info (at) monnaie-pleine.ch

Verantwortlicher Redakteur: Thomas Mayer

Weitere Ansprechpartner siehe http://www.vollgeld-initiative.ch/ansprechpartner/

MoMo Verein Monetäre Modernisierung

Tel. +41 (0)79 773 34 50

Mail: info (at) vollgeld.ch

Vertreten durch: Hansruedi Weber (Präsident), Werner Kallenberger (Vizepräsident), Daniel Meier (Kassier, Geschäftsführung)

Im Jahr 2012 haben sich an einer Reform des Geldsystems interessierte Bürgerinnen und Bürger zusammengefunden und in Berlin den gemeinnützigen Verein Monetative e.V. gegründet (Satzung). Der Verein fordert eine grundlegende Reform des bestehenden Geldsystems. Er sieht die Hauptprobleme darin, dass:

  • nur das Bargeld von der Zentralbank herausgegeben wird, während das Geld für den bargeldlosen Zahlungsverkehr (Giralgeld) ausschließlich durch private Geschäftsbanken erzeugt wird
  • Banken bei Zahlungen an Nichtbanken immer neues Giralgeld aus dem Nichts schöpfen, etwa bei Kreditvergabe, Wertpapierkauf etc.
  • Instabilität und Finanzkrisen vorprogrammiert sind
  • Staat und Bürger bei Bankenpleiten haften müssen

Zu seinen Reformforderungen gehören:

  • die Wiederherstellung des staatlichen Vorrechts der Geldschöpfung in der Verantwortung einer unabhängigen 4. Gewalt, der Monetative
  • ein sogenanntes Vollgeldsystem mit Beendigung jeglicher Geldschöpfung durch private Geschäftsbanken
  • die Inumlaufbringung neuen Geldes durch öffentliche Ausgaben zugunsten der Allgemeinheit

Der Verein Monentative e.V. ist der Internationalen Geldreformbewegung angeschlossen. Auf nationaler und europäischer Ebene verfolgt er das Ziel, die sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Erforschung der Funktionsweise von Geldwesen und Finanzordnung, insbesondere der Geldschöpfung in Geschichte, Gegenwart und möglichen Zukunftsszenarien; sowie die Wissensvermittlung und Erwachsenenbildung zu diesen Themen.

Der Verein und seine Mitglieder

  • veranstalten regelmäßige Infoabende, diskutieren Fachfragen in vereinsinternen Workshops und halten Jahrestagungen (siehe Veranstaltungen)
  • tragen zur allgemeinen Aufklärung zur Funktionsweise des Geldsystems bei
  • veröffentlichen einen regelmäßigen Newsletter
  • kontaktieren an Geldreform interessierte Journalisten, Politiker und Verbände
  • arbeiten weltweit mit inhaltlich nahestehenden Geldreforminitiativen zusammen

 

Die Monetative im Web:

Homepage: http://www.monetative.de/

Facebook: https://www.facebook.com/Monetative

Twitter: https://twitter.com/Monetative

youtube: http://www.youtube.com/channel/UCkxcl3lSt0WOJN1q5tlDRuA

Postanschrift/Geschäftsstelle

Monetative e.V.
Merseburgerstr. 14
10823 Berlin

Kontakt

Tel.  +49 (0)30 12064298

Mail: mail (at) monetative.de

Vertreten durch:

Klaus Karwat, 1. Vorsitzender

 

Die Initiative TALENT Schweiz ist eine Tauschbörse mit eigener Währung und bietet „Schweizweites Tauschen mit Alternativwährung“. TALENT ist ein zinsfreies Tauschmittel, das ein Gegengewicht zur Globalisierung der Märkte bildet.

1993 wurde das TALENT von der INWO gegründet. Seit 2001 ist TALENT Schweiz ein eigenständiger Verein.

Seinen Mitgliedern bietet TALENT Schweiz eine Vernetzungsplattform mitsamt Online-Marktplatz, wo Angebote eingestellt und über TALENT-Mitgliederkonten bargeldlos bezahlt werden können. Getauscht werden Waren und Dienstleistungen, professionelles und selbst gemachtes.

 

TALENT Schweiz im Web:

http://www.talent.ch

Postanschrift/Geschäftsstelle

Verein Talent Schweiz
5000 Aarau

Kontakt

Tel.  +41 (0)44 586 84 53

Skype: talentschweiz
Mail: info (at) talent.ch

Sekretariat:
Tel. +41 (0)44 586 84 53
Sprechzeiten Montags von 08.30 – 11.30 Uhr
Mail: sekretariat (at) talent.ch

Präsidentin:
Ursula Dold
Postfach 459, 9113 Degersheim
Tel. P. +41 (0)71 511 25 93
Mail: ursuladold (at) talent.ch

 

 

Der Regiogeld Verband ist ein Fachverband von Herausgebern regionaler Zahlungsmittel, Gruppen, die die Herausgabe von regionalen Zahlungsmitteln vor Ort prüfen und Förderern der Idee.

Die Mitglieder des Netzwerkes verpflichten sich bei ihren Regiogeld-Aktivitäten zu vereinbarten Werten und Qualitätsprinzipien.

Sie stehen im Austausch, bilden Netzwerkknoten, bringen eine neue Form vom Nachhaltigkeit in das Geldsystem und entwickeln innovative regionale Finanzsysteme in der Praxis mit. Durch das Netzwerk wird Öffentlichkeitsarbeit für die Idee eines mehrstufigen Geldsystem geleistet, Mitgliedsinitiativen beraten und die Herausgeber von regionalen Geldern in die Vernetzung und den Austausch integriert.

 

Der Regiogeld Verband im Web:

Homepage: www.regiogeld.de

twitter: https://twitter.com/regionetzwerk

Postanschrift/Geschäftsstelle

Regiogeld e.V.
Olvenstedter Str. 10,
39108 Magdeburg

Fairventure ist „eine Initiative zur Vernetzung kulturkreativer Menschen, die einander undogmatisch und interessiert begegnen“.

Das Ziel von Fairventure ist, das Verbindende der verschiedenen Disziplinen und Fachgebiete in einer Zusammenschau sichtbar zu machen. Die Idee von Fairventure wurde wesentlich durch die Ideen von Paul Hawken inspiriert, der die weltweite Bewegung des Wandels als „Immunsystem der Erde“ bezeichnet. Wenn man diese Vorstellung ernst nimmt, ergeben sich neue, aufschlussreiche Perspektiven. Erfolgreiche Firmen verstehen sich als „chaordische Organisationen“, das Konzept der Open-Source-Bewegung beruht auf einem ähnlichen Verständnis vom Zusammenwirken und -arbeiten: Organismus und Leben sind außerhalb von Biologie und Medizin keine bloßen Metaphern, sondern auch auf sozialem und ökonomischem Feld Begriffe, die Tatsachen beschreiben.

Fairventure Kongresse und Konferenzen werden durch einen gemeinnützigen Verein veranstaltet. Die Ticketpreise tragen zur Deckung der Kosten bei. Die Mitwirkenden erhalten bei Bedarf eine Erstattung ihrer Kosten und ggf. ein kleines Honorar.

Die erste Konferenz fand 2012 in Leipzig statt. Darauf folgende Veranstaltungsorte waren 2013 Langenberg, 2014 Berlin, 2015 Stuttgart und Steyerberg.

Weitere Betätigungsfelder sind Wirtschaftskurse in Schulen und mit Jugendlichen (link zu MONNETA Bildungsangeboten).

http://fairventure.de/