Die privaten Banken schöpfen Geld, jedes Mal, wenn sie einen Kredit verleihen. Damit entsteht aus dem Nichts ein Guthaben, das gleich bleibt und eine Forderung, die mit dem Zins ständig wächst. Deshalb sind die Schulden weltweit heute so groß, dass sie mit der gesamten vorhandenen Geldmenge nicht mehr bezahlt werden können.

Der Autor erklärt eingängig und scharf, wo die Systemfehler des Geldes liegen, wie sie in der Geschichte wirkten und wie sie behoben werden können. Die Überwindung des kollektiven Irrtums ist möglich, aber es braucht ein breites Verständnis des Geldes und einen demokratischen Aufbruch. Dieses Buch liefert die Grundlagen.

edition Zeitpunkt, 2015, 252 Seiten
ISBN: 9783952395530

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von Christoph Pfluger

Während die Menschheit jahrtausendelang mehr oder weniger nachhaltig lebte, setzte ab etwa 1750 eine verheerende Dynamik ein – mit exponentiellem Wachstum der Bevölkerung, des Verbrauchs und der Zerstörung. Was ist eigentlich mit uns geschehen?

Die Wachstumskritik ist sich einig: Weil der Mensch immer mehr will, müssen wir ständig wachsen. Das klingt plausibel, aber stimmt es auch? Der Mensch hat schon immer versucht, seine Lebensbedingungen zu verbessern, ohne damit gleich eine zerstörerische, exponentielle Dynamik loszutreten. Zwar hatten die Römer zur Beheizung ihrer luxuriösen Thermen Italien abgeholzt – aber insgesamt blieb die menschliche Zivilisation einigermassen nachhaltig. Das Auf und Ab der natürlichen Zyklen wies sie in ihre Grenzen.

Wenn die Wachstumskritik also fordert, wir müssten weniger wollen, greift sie zu kurz und vor allem macht sie keine Aussagen über die Ursache der verhängnisvollen Dynamik, die den Planeten Erde an den Rand des Abgrunds drängt. Evidentes exponentielles Wachstum hatten wir nicht schon immer, es plagt uns erst seit neuerer Zeit. Das Verheerende an dieser Form von Wachstum ist unsere Blindheit für seinen naturfremden Charakter. Exponentielles Wachstum kommt in der Biosphäre, wo alles wächst, gedeiht und wieder zerfällt, nur in kurzen Phasen vor. Aber ewiges Wachstum in einer endlichen Welt ist nicht möglich, und deshalb können wir es mit unserer an der Evolution geschulten Wahrnehmung auch nicht erkennen.

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